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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 2, Text): Zur alten Geschichte. Zur Geschichte der alten Cultur, Religion und Kunst. Griechische Baudenkmäler. Zur Chorographie und Topographie von Griechenland. Zur grichischen Epigraphik — Leipzig, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0298

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268

gelaug nicht; er giebt nur (II. 250) einige der leserlichsten Buch-
staben m wirklicher Grösse. Indess für Runen kann er die
Schrift nicht halten; er beruft sich darauf dass er selbst im
Orient viele phönicische und sina'itischc, in Skandinavien ru-
nische Inschriften copirt habe, und vindicirt der räthselhaften
Schrift einen asiatischen, mit den ältesten griechischen Buch-
staben verwandten Charakter. Hier liegt also eine Aufgabe vor,
an deren Lösung sich unsere deutsche morgenländische Gesell-
schaft machen sollte. Die Kenntniss der alten asiatischen
Schriftarten hat in den letzten Decennien eine solche Erwei-
terung erfahren dass jetzt die Deutung des asiatisch-venetia-
nischen Räthsels vielleicht gelingen wird.

Im Anhang gibt der Verfasser die Correspondenz und das
Journal des schwedischen Fräuleins Anna Akerhjelm, der Be-
gleiterin der Gräfin Königsmarck auf dem griechischen Feldzug,
und einige Mittheilungen von Officieren der deutschen Mieths-
truppon. Es ist, mit einem Wort, in diesen zwei Bänden so
ziemlich alles vereinigt was über die Zustände Athens während
des angegebenen Zeitraums Aufschluss geben kann, und Graf
Laborde ■ hat sich durch seine fleissige Forschung, durch die
vielen .neuen Notizen aus archivalischen Quellen grossen An-
spruch auf die Dankbarkeit der Leser erworben.

6. L'Acropole d'Athenes, par E. Beule, ancien membre de l'ecole
d'Athenes. 2 Bde. 8. Paris 1853 — 54.*)

Die Akropolis von Athen bietet nur eine Oberfläche von
etwa 900, oder wenn wir ihren stark abfallenden westlichen Ab-
hang mit dazu ziehen, von etwa 1000 Fuss Länge, und von
200 bis in der Mitte von reichlich 400 Fuss Breite dar: einen
Raum der nur sehr uneigentlich als eine Fläche bezeichnet wer-
den kann; denn er steigt bis zu seiner breitesten Mitte, auf
der südlich der Parthenon, nördlich das Erechtheion liegt, von
Westen her sehr merklich an, und senkt sich von der Mitte
wieder sehr merklich nach seinem südöstlichen fast spitzigen

*) [Günstiger urtheilt über das Werk der Berichterstatter in der
Augsb. Allg. Zeit. 1855. N. 223 Beilage. IC]
 
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