Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 2, Text): Zur alten Geschichte. Zur Geschichte der alten Cultur, Religion und Kunst. Griechische Baudenkmäler. Zur Chorographie und Topographie von Griechenland. Zur grichischen Epigraphik — Leipzig, 1861

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0153

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
123

kann! geblieben sein dürfte, gewiss längst als irrig erkannt
und stillschweigend zurückgenommen bat, und welche von vie-
len andern glänzenden Erzeugnissen seiner Feder längst wieder
dberfluthet worden war''). Da diese Behauptung aber jetzt in
einein viel gelesenen Buche eines gelehrten und gewandten
Schriftstellers in ihrer ganzen Ausdehnung aufs Neue wieder-
kehrt und sich für sichere und erprobte historische Wahrheit
ausgiebt, so war es Pflicht gegen Athen, ihr völlig Unbegrün-
detes, eben im Interesse der wahren geschichtlichen Wahrheit,
nochmals aufzudecken.

6. Griechenland und seine Widersacher in Gegenwart, Vergan-
genheit und Zukunft.*)

I.

Sie haben . vereintester Herr Herausgeber, mir zu einer
Antwort auf den Aufsatz des Hrn. Falhnerayer über Griechen-
land und gegen mich in Nr. 3 und 4 des „Deutschen Museum"
einige. Seiten Ihrer Zeitschrift gütigst eingeräumt. Gewiss ha-
ben Sie diesen Aufsatz, sowie ich selbst, mit grossem Interesse
gelesen; der berühmte Fragmentist führt die Feder auch 'da,
wo man ihm nicht beistimmen kann, mit einem so eigenthiini-
lichen Schwünge, er weiss seinen Gedanken einen so prickeln-
den Geschmack, eine so anziehende Einkleidung zu geben, dass
man über den Reiz der Darstellung und der Sprache nur zu
oft geneigt ist, etwaige schwache Seilen der Beweisführung zu

8) Seitdem Obiges geschrieben wurde, ist mir ein Vortrag des
Herrn J>r. Flüssen, über Aussprache des Griechischen, in den Ycrliandll.
der Güüinger Fhilologenvers. 1852, i>. 100 ff., durch Güte des Verf.
zugegangen. Herr Hr. F. bespricht !■?. 122 ff. in einer Anmerkung das
Unhaltbare der F.'illmcraver'schen Behauptung ebenfalls, und ich er-
sehe daraus, was mir entfallen war und was auch dem Verf. der „grie-
chischen Heiseskizzen" entgangen zu sein scheint, dass Herr F. selbst
in den Fragmenten aus dem Orient seine Meinung zum Theil schon
modilicirt, zum Theil, aber keineswegs deutlich und unumwunden ge-
nug, zurückgenommen hatte. Desto unzulässiger würde es sein, sie
nochmals beglaubigt und aufs Neue in den gelehrten Verkehr gebracht
zu sehen.

[*) Aus dem Deutschen Museum von Prutz. 1854, Nr. 10, .S. 337—45.]
 
Annotationen