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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0266
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wenigen geretteten Trümmern, im Widerspruche mit den erhal-
teneil Nachrichten, einen ganz andern Bau der Geschichte zu
construiren unternimmt, als ihn die Alten vor Augen hatten und
beschrieben haben, vermag er kein Zutrauen zu fassen.
4. Etrurier und etruskische Kunst.*)
Viele Taus ende gelehrter und ungelehrter, aber schaulustiger
Wanderer aus dem nördlichen Europa, aus England, Frank-
reich' , Kussland und andern Ländern, unter ihnen auch Tau-
sende, wenigstens viele Hunderte von Wallfahrern aus Deutsch-
land pilgern alljährlich über die Alpen und den Apennin nach
Italien, um unter einem milderen Himmel im Lande der schö-
nen Formen zu sehen und zu gemessen, um "alte und neue
Kunstsehätze aufzusuchen und zu bewundern, auch wohl um
selbst Kunst zu üben oder gelehrten Forschungen nachzugehen j
falls nicht die blosse fuga vacui, oder Sorge um die Gesund-
heit, oder Frömmigkeit sie dahin treibt. Aber der Weg und
die Stationen sind durch das Beispiel der Vorgänger und die
Macht der Gewohnheit gleichsam vorgezeichnet; wenn die Rei-
senden Nord-Italien im Kücken haben, geht es über Bologna
nach Florenz, allenfalls noch nach Pisa, Siena, Perugia; dann
nach Kom, von wo aus Tivoli— das unvermeidliche Tivoli —
und Aibano mit der Umgegend besucht werden; die letzte
grosse Station ist endlich Neapel mit Puzzuoli, dem Vesuv,
Hcrculanum, Pompeji, Castellamarc, woran die unternehmend-
sten Wanderer etwa noch einen Ausflug nach Ischia und Capri
oder gar nach Pästum knüpfen. Von dieser Bahn weicht un-
ter Hunderten kaum Einer ab.
So sehen sie denn — um auf den Gegenstand dieses Auf-
satzes Bezug zu nehmen — von Et r urien nur das, was die
Sammlungen in Florenz und in reicherem Maasse das Museum
Gregorianum des Vaticans an ausgewählten und zur Schau ge-
stellten etruskisehen Alterthümern bieten, und vielleicht noch
was ihnen in den Vorräthen römischer Kunsthändler zu Gesicht
kommt; Εtfurien selbst durchfliegen sie auf der Post oder im
[*) Beilage zur Augsb. Allgem. Zeit. 1852, N. 221 u. 222.]
wenigen geretteten Trümmern, im Widerspruche mit den erhal-
teneil Nachrichten, einen ganz andern Bau der Geschichte zu
construiren unternimmt, als ihn die Alten vor Augen hatten und
beschrieben haben, vermag er kein Zutrauen zu fassen.
4. Etrurier und etruskische Kunst.*)
Viele Taus ende gelehrter und ungelehrter, aber schaulustiger
Wanderer aus dem nördlichen Europa, aus England, Frank-
reich' , Kussland und andern Ländern, unter ihnen auch Tau-
sende, wenigstens viele Hunderte von Wallfahrern aus Deutsch-
land pilgern alljährlich über die Alpen und den Apennin nach
Italien, um unter einem milderen Himmel im Lande der schö-
nen Formen zu sehen und zu gemessen, um "alte und neue
Kunstsehätze aufzusuchen und zu bewundern, auch wohl um
selbst Kunst zu üben oder gelehrten Forschungen nachzugehen j
falls nicht die blosse fuga vacui, oder Sorge um die Gesund-
heit, oder Frömmigkeit sie dahin treibt. Aber der Weg und
die Stationen sind durch das Beispiel der Vorgänger und die
Macht der Gewohnheit gleichsam vorgezeichnet; wenn die Rei-
senden Nord-Italien im Kücken haben, geht es über Bologna
nach Florenz, allenfalls noch nach Pisa, Siena, Perugia; dann
nach Kom, von wo aus Tivoli— das unvermeidliche Tivoli —
und Aibano mit der Umgegend besucht werden; die letzte
grosse Station ist endlich Neapel mit Puzzuoli, dem Vesuv,
Hcrculanum, Pompeji, Castellamarc, woran die unternehmend-
sten Wanderer etwa noch einen Ausflug nach Ischia und Capri
oder gar nach Pästum knüpfen. Von dieser Bahn weicht un-
ter Hunderten kaum Einer ab.
So sehen sie denn — um auf den Gegenstand dieses Auf-
satzes Bezug zu nehmen — von Et r urien nur das, was die
Sammlungen in Florenz und in reicherem Maasse das Museum
Gregorianum des Vaticans an ausgewählten und zur Schau ge-
stellten etruskisehen Alterthümern bieten, und vielleicht noch
was ihnen in den Vorräthen römischer Kunsthändler zu Gesicht
kommt; Εtfurien selbst durchfliegen sie auf der Post oder im
[*) Beilage zur Augsb. Allgem. Zeit. 1852, N. 221 u. 222.]