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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0104
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lichkeit begründen dürfte, ist sie vielmehr ein untrüglicher Be-
weis seiner grossen geschichtlichen Bedeutung; und an je mehr
Orten die Semiramis als Derketo, Tanais oder Astarte verehrt
worden ist, um so sicherer ist sie eine weitgebietende und
thatenreiche irdische Königin gewesen. Aber das ist freilich
ein Satz, gegen dessen Anerkennung, trotz seiner Einfachheit
und überzeugenden Wahrheit, unsere Mythologen sich aus allen
Kräften sträuben, weil sie wohl fühlen, dass mit seiner An-
nahme die meisten ihrer mühsam gezogenen Zirkel zertreten
werden und in Sand und Stäub zerfallen. Haben sie es doch
für gewöhnlich noch nicht dahin gebracht, einen Gott und
einen Heros zu unterscheiden.
Doch genug. Unsere Aufgabe war, unsere Leser auf die
neuen Forschungen über die Geschichte der Phönicier und
nebenher der Aegyj>tier und Assyrier aufmerksam zu machen,
die in ihrem weiteren Verlaufe der gesammten alten Völkerge-
schichte eine neue-Grundlage geben und in ihren letzten Nach-
wirkungen auch in die gestimmte Cultnrgeschichte, in die Ge-
schichte des menschlichen Geistes und seines Denkens und
Dichtens, neue Gesichtspunkte bringen und ein neues Licht
anzünden werden. Der* Orient drängt sich uns immer näher;
er ist und bleibt einmal die Wiege unserer Menschheit. Da
schützt nicht Alter, nicht Jugend; wir müssen Alterlerntes ver-
gessen und Neues lernen. AVenn Bettina noch einmal in die
Schule, zu gehen hätte, sie würde nicht mehr sieh rühmen
können, dass ihr „Geschichtskerl" in Einer Stunde mit einem
ganzen alten Volke, wie den Aegyptiern oder Assyriern, fertig
zu werden wusste.
4. Ueber Ernst Curtius' „Griechische Geschichte."
„Griechische Geschichte von E. Curtius." Erster Band, Herlin,
G. Reimer, 1857.
Aul Gtntani si-queru, mit sibi conveiiteblia finge!
Niemandem kann das Recht streitig gemacht werden, seine
Meinungen und Ansichten über die alte Griechische Geschichte,
[*) Aus dem deutschen Museum von Brutz, 1858, N. 7.]
lichkeit begründen dürfte, ist sie vielmehr ein untrüglicher Be-
weis seiner grossen geschichtlichen Bedeutung; und an je mehr
Orten die Semiramis als Derketo, Tanais oder Astarte verehrt
worden ist, um so sicherer ist sie eine weitgebietende und
thatenreiche irdische Königin gewesen. Aber das ist freilich
ein Satz, gegen dessen Anerkennung, trotz seiner Einfachheit
und überzeugenden Wahrheit, unsere Mythologen sich aus allen
Kräften sträuben, weil sie wohl fühlen, dass mit seiner An-
nahme die meisten ihrer mühsam gezogenen Zirkel zertreten
werden und in Sand und Stäub zerfallen. Haben sie es doch
für gewöhnlich noch nicht dahin gebracht, einen Gott und
einen Heros zu unterscheiden.
Doch genug. Unsere Aufgabe war, unsere Leser auf die
neuen Forschungen über die Geschichte der Phönicier und
nebenher der Aegyj>tier und Assyrier aufmerksam zu machen,
die in ihrem weiteren Verlaufe der gesammten alten Völkerge-
schichte eine neue-Grundlage geben und in ihren letzten Nach-
wirkungen auch in die gestimmte Cultnrgeschichte, in die Ge-
schichte des menschlichen Geistes und seines Denkens und
Dichtens, neue Gesichtspunkte bringen und ein neues Licht
anzünden werden. Der* Orient drängt sich uns immer näher;
er ist und bleibt einmal die Wiege unserer Menschheit. Da
schützt nicht Alter, nicht Jugend; wir müssen Alterlerntes ver-
gessen und Neues lernen. AVenn Bettina noch einmal in die
Schule, zu gehen hätte, sie würde nicht mehr sieh rühmen
können, dass ihr „Geschichtskerl" in Einer Stunde mit einem
ganzen alten Volke, wie den Aegyptiern oder Assyriern, fertig
zu werden wusste.
4. Ueber Ernst Curtius' „Griechische Geschichte."
„Griechische Geschichte von E. Curtius." Erster Band, Herlin,
G. Reimer, 1857.
Aul Gtntani si-queru, mit sibi conveiiteblia finge!
Niemandem kann das Recht streitig gemacht werden, seine
Meinungen und Ansichten über die alte Griechische Geschichte,
[*) Aus dem deutschen Museum von Brutz, 1858, N. 7.]