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geschmückte heilige Gänge gehabt; so hat namentlich Hamil-
ton bei Teos zwei ähnliche Kolossalbilder gefundenl7). [Vgl.
über sitzende Götterbilder und neu entdeckte Inschriften an
der heiligen Strasse der Branchiden die Mittheilungen Newton's
in den Monatsber. d. Berl. Akad. d. AViss., 1859, S. 659 — 72.
(Philolog. XV. S. 366.) K.]
2. Tumulus auf Syme.
Die zweite Abbildung stellt die Reste eines Tumulus
auf der Insel Syme dar, auf dem Rücken eines unterhalb der
alten wie der neuen Stadt sich gegen die Küste hinabsenken-
den Felsgrates'). Sie sind interessant und instructiv nur da-
durch , dass während der kegelförmige Erdaufwurf (das χώμα),
bis auf einen kleinen Kern aus Bruchsteinen und Erde, durch
Regen, Wind'.und Menschenhände längst zerstört und abge-
tragen ist, der kreisförmige Unterbau, die χρηπίς, aus polygo-
nischen unbehauenen Steinen (Xi&OL άργυί, λογάδες) sich voll
ständig und auf der felsigen Unterlage ganz unverschüttet er-
halten hat, so dass man die Art dieser Anlagen hier vorzüglich
deutlich erkennt2). Der Durehmesser des Tumulus beträgt
19 Meter, also gegen 60 Fuss; der grosse Stein in der untern
Schicht (in der Mitte der Ansicht) hat 1,20 Meter Höhe; der
Stein über ihm in der obern Schicht einen halben Meter. Die
17) Hamilton, Asia Minor II, 17: two colossal sitting figures, des-
poiled of tlieir heads and arms, but robed, and seated on chairs, tlie
euppörts of which represented tlie legs of birds with lions' claws.
1) Vgl. meine Inselreisen III, 125.
2) Horn. IL 23, 255:
Τορνώααντό τε αήμα, &εμεΆιά τε προβάλοντο
Άμψι πνρήν εΊ9αρ δε χντην επί γαϊαν εχεναν.
Pausan. 0, 21, 3: Τάφος ΟΙνομάου γης χώμα περιφχοόομημένος λί'&οις
εατί. Oers. 8, Ιϋ, 2: "Εατι μεν ονν (το Αίπντον μνήμα, Horn. II. 2,
001) γ-ης χώμα ον μέγα, λί&ου χρηπϊδι εν χΰχλω περιεχόμενυν. Vgl.
dens. 8, 4, ti. [Aehnliches ist in Etrurien, namentlich aus Tarqüinii,
mehrfach.nachgewiesen. Vgl. Mon. d. Inst. 1,41, no. 3. 13. 15. Mül-
ler, Handbuch §. 170, 2 b. Abeken, Mittelitalien S. 241 ff., Taf. V, 2.
Gerhard.]
geschmückte heilige Gänge gehabt; so hat namentlich Hamil-
ton bei Teos zwei ähnliche Kolossalbilder gefundenl7). [Vgl.
über sitzende Götterbilder und neu entdeckte Inschriften an
der heiligen Strasse der Branchiden die Mittheilungen Newton's
in den Monatsber. d. Berl. Akad. d. AViss., 1859, S. 659 — 72.
(Philolog. XV. S. 366.) K.]
2. Tumulus auf Syme.
Die zweite Abbildung stellt die Reste eines Tumulus
auf der Insel Syme dar, auf dem Rücken eines unterhalb der
alten wie der neuen Stadt sich gegen die Küste hinabsenken-
den Felsgrates'). Sie sind interessant und instructiv nur da-
durch , dass während der kegelförmige Erdaufwurf (das χώμα),
bis auf einen kleinen Kern aus Bruchsteinen und Erde, durch
Regen, Wind'.und Menschenhände längst zerstört und abge-
tragen ist, der kreisförmige Unterbau, die χρηπίς, aus polygo-
nischen unbehauenen Steinen (Xi&OL άργυί, λογάδες) sich voll
ständig und auf der felsigen Unterlage ganz unverschüttet er-
halten hat, so dass man die Art dieser Anlagen hier vorzüglich
deutlich erkennt2). Der Durehmesser des Tumulus beträgt
19 Meter, also gegen 60 Fuss; der grosse Stein in der untern
Schicht (in der Mitte der Ansicht) hat 1,20 Meter Höhe; der
Stein über ihm in der obern Schicht einen halben Meter. Die
17) Hamilton, Asia Minor II, 17: two colossal sitting figures, des-
poiled of tlieir heads and arms, but robed, and seated on chairs, tlie
euppörts of which represented tlie legs of birds with lions' claws.
1) Vgl. meine Inselreisen III, 125.
2) Horn. IL 23, 255:
Τορνώααντό τε αήμα, &εμεΆιά τε προβάλοντο
Άμψι πνρήν εΊ9αρ δε χντην επί γαϊαν εχεναν.
Pausan. 0, 21, 3: Τάφος ΟΙνομάου γης χώμα περιφχοόομημένος λί'&οις
εατί. Oers. 8, Ιϋ, 2: "Εατι μεν ονν (το Αίπντον μνήμα, Horn. II. 2,
001) γ-ης χώμα ον μέγα, λί&ου χρηπϊδι εν χΰχλω περιεχόμενυν. Vgl.
dens. 8, 4, ti. [Aehnliches ist in Etrurien, namentlich aus Tarqüinii,
mehrfach.nachgewiesen. Vgl. Mon. d. Inst. 1,41, no. 3. 13. 15. Mül-
ler, Handbuch §. 170, 2 b. Abeken, Mittelitalien S. 241 ff., Taf. V, 2.
Gerhard.]