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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 2, Text): Zur alten Geschichte. Zur Geschichte der alten Cultur, Religion und Kunst. Griechische Baudenkmäler. Zur Chorographie und Topographie von Griechenland. Zur grichischen Epigraphik — Leipzig, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0483

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453

2. Hypata. Oetaeer. Aenianen.

Mit Inschriften aus Hypata.

Vom Fasse des hoch und kühn in einer isolirten Spitze
aufsteigenden Tymphroston ') (jetzt Veluchi genannt) zieht
sich das gesegnete Thal des Spercheios in einer Breite von
anderthalb bis drittehalb Stunden von West gen Ost, mit einer
kleinen Neigung gegen Südost, bis an den Malischen Meer-
busen herunter. Seine Nordseite wird durch die sanftgeformte
wasserreiche Bergkette des Othrys begränzt, die, vom Pindos
ausgehend, sich in mittlerer Höhe bis über Lamia (Zeituni)
hinaus fortzieht, und erst weiter östlich, über Echinos und ge-
gen Larissa Kremaste hin, sicli zu gewaltigeren Massen empor-
thürmt, die den vorzugsweise so genannten Othrys bilden2).
Parallel mit diesem Höhenzuge läuft auf der Südseite des Thals
die Kette des Oeta oder der Oetiiischen Borge :l), eins der
schönsten und imposantesten Gebirge Griechenlands, und nur
dem Taygeton an grossartiger Herrlichkeit nachstehend, das
eine Stunde südlich von der Mündung des Spercheios über dem
lieissen Sprudel der Therinopylen beginnt, und sich gegen
Westen und Südwesten durch verschiedene Arme mit dem
Tyinplireston und den mächtigen Gebirgszügen Aetoliens ver-
bindet. Hie Berginasse über den Thermopylen ist vorzüglich
schön geformt; ihre Abhänge sind von tiefen Schluchten zer-
schnitten (unter welchen die Anopäa '), und reich mit Waldung
von Eichen, Erdbeerbäuinen, Fichten und näher dem Gipfel
von Tannen ■'·) bedeckt. Die Höhe derselben mag etwa zwei-

1) To Τναφρηστόν, Strab. 9, S. 300 Tclin. [p. 433 Cas.] Τνφρη-
"τός, Steph. ν. BjX. u. d. W»

2) Für die weitere Ausdehnung des Namens Strah. 0, S. 208 und
299 Tchn. [p. 432 u. 433 Gas.]; für die engere Hcgräuzung ders. S. 304
[p. 435 C], und vorzüglich Xenophon, Grieeh. Gesch. 4, 3, 0, der die
niedrigeren ISerge westlich von Lamia, durch welche die grosso Strasse
aus Thessalien in das Spcrchciosthal führt, τά Αχαϊκά της Φ&ίας ορη
nennt. Vgl. Müller, zur Karte des nördl. Griechenl., S. 11.

3) η Οίτη, Hcrod. 7, 17G; Strab. 9, S. 291 Tchn. fp. 428 Gas.]
ό Οίτης, Steph. ν. Hyz. u. d. W. [Οίτη Meinekc p. 487.] Τά Ohala
°P>7, Strah. 9, S. 294. Oeta mons und Oetaei montes bei Livius.

4) ή Άνόπαια, Hcrodot. 7, 210. Vgl. I'ausan. 3, 4, ü und 10, 22, 5.

5) Die Eiche heisst jetzt in Griechenland vorzugsweise δίνδρον,
 
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