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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 2, Text): Zur alten Geschichte. Zur Geschichte der alten Cultur, Religion und Kunst. Griechische Baudenkmäler. Zur Chorographie und Topographie von Griechenland. Zur grichischen Epigraphik — Leipzig, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0082

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in welchem er hei jedem Schritte auf Kehrichthaufen stösst,
allein reinigen solle: das ist eine unbillige Zumutlmng.

Und nun genug für dies Mal. AVenn ich hin und wieder
etwas unsanft mit Hrn. H. habe rechten müssen, so hat er es
sich selbst zuzuschreiben; für eine eingehende Belehrung des
Besseren bin ich immer zugänglich, denn ich suche nur die
Wahrheit, aber eine vornehme Abfertigung wirkt nicht auf mich,
am wenigsten auf meine Ueberzeugungen. Will der ehren-
werthe Gegner — denn einen ehremvertheren kann ich mir
nicht wünschen, als den Nachfolger Müllers auf seinem Stuhle
in Göttingen — will er also die Erörterung in ruhigem Tone
fortsetzen, so bin ich gerne'dazu bereit; deim ich glaube, in
einer solchen Palästra können wir beide durch Läuterung un-
serer Ansichten nur gewinnen. Für alles Verbindliche, was er
mir über die Griechischen Königsreisen sagt, bin ich ihm gern
dankbar, obgleich ich gerade für das, was er darin anerkennt,
für einige Berichtigungen grober geographischer Missgriffe,
nicht viel Verdienst in Anspruch nehmen mag. Ich "beurlaube
mich also bei Hrn. H., mit der Hoffnung ihm bald wieder ein-
mal zu begegnen.

2. Kortüm über die Pelasger*).

Geschichte Griechenlands von Fr. Kortüm. 3 Bde. Heidelberg, 1854.

Das Dunkel, welches über den Anfängen des alten Helle-
nenthums , über den ersten Jahrhunderten oder, was nicht zu
viel gesagt ist, über dem ersten Jahrtausend seiner Entwicke-
lung liegt, wird wohl nie mehr nach allen Seiten hin genügend
aufgehellt; die ethnographischen Fragen, welche hier in Be-
tracht kommen, werden wohl nie allseitig und allgemein über-
zeugend gelöst werden. Aber man wird sich bei dem rastlosen
Fortschritt der Wissenschaft doch der Wahrheit nähern können,
wenigstens bis an die Grenze der Gewissheit; denn zur that-
sächlichen Gewissheit selbst lässt sich im grauesten Alterthume
nicht mehr gelangen. Die geschichtliche Forschung, wie weit
sie auch ins Dunkel der Zeiten hinaufsteigen und es nach

[*) Aus d. Beilage zu N. 300 der Augsb. Allg. Zeit. 1854 S. 4794—5.]
 
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