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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 2, Text): Zur alten Geschichte. Zur Geschichte der alten Cultur, Religion und Kunst. Griechische Baudenkmäler. Zur Chorographie und Topographie von Griechenland. Zur grichischen Epigraphik — Leipzig, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.9054#0171

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bewahren, find überhaupt so ungereimt, bieten so sehr allen
historischen Zeugnissen und dem blossen gesunden Menschen-
verstand«' Hohn, dass wir es für vollkommen überflüssig halten
dürfen, bei solchen nicht einmal geistreichen Erfindungen länger
zu verweilen; zur Ergötzlichkeit dee geneigten Lesers wollen
wir nur noch einen Punkt herausheben.

Bei der Herausgabe des kleinen Bruchstücks war es Hrn.
Kallmerayer begegnet , dass er das &ü<so; ilfttvöv, mit welchem
der Schreiber das in den ungejirlasterten engen Gasschen des
türkischen Athen wahrend der dreijährigen_ Verödung der Stadt
gewachsene Unkraut, ganz im Geinte und Stil des vorigen
Jahrhunderts, bezeichnet hatte, vielmehr seinerseits durch einen
ähnlichen Klang der Wörter iliitvö; und Οαϊ'νός, ϊλαία, ίλαιών
in die Irre geführt, in der Abhandlung (S. 22) als ein „Dickicht
von Oelbäumen" oder (S. 98) als einen „Olivenwald" übersetzte
und deutete. Auf diesen unangenehmen Missgrift" aufmerksam
gemacht, vermeidet er ihn in der jüngsten Palinodie; hier ist
von dem Olivenwalde nicht mehr die Hede, sondern es wird
ihm (S. KM) ein „zusammenhängender Wald" oder (S. \M- 137)
ein „hochstämmiger Bauinwald" «ubstiiuirt; und mit schalkhaf-
ter Mi<..... hält uns der gelehrte Historiker eine lange Vorlesung

Uber den tiefern Sinn des feinen Byzantinismus ilttiveg, der
jetzt nicht mehr Oel, sondern „da* Gefühl der Wehmuth, der

Klage, des Schmerzes und der iteiulieheu Beklom.....nheit des

Hedenden" ausdrücken soll. Hier whwlffffl wir ihm gern (Hau-
ben, dass sich in diese Erörterung einige peinliche Beklommen-
heit des Heilenden eingemischt haben mag.

Hecajiituliren wir zum Schlüsse das Ergebniss der Unter-
suchung in kurzen Sätzen:

1) Die Mönchschronik, die all die« Unheil angerichtet, hat
•'•In „Mönchschronik" nie existirt.

2) Von den drei Scrijituren, die Hr Fallmerayer früher
»lit die.«em Namen belegte, sind nicht bloss das er-te und dritte,
sondern auch das zweite Stück jünger al« lo'*». und /.um gros
Μ'Πι Theilc viel sjiäti ι c ntstaiiden.

Ά) Ihr Inhalt, soweit er hier in Betracht kommt, bezieht
"ich auf Vorgänge, die zwischen und I6«.*> fallen, folglich

•nebt ein, ,, ZeitHUUn roa 4<*i. «ondem nur m drei Jahren
'niil.isseu.
 
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