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Schwetzinger Wochenblatt — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.30180#0033

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Schwetzinger Wochenblatt.


F«8.__Millnwch, 28. ZMiu.u'_1863.

Erscheint Mittwoch und Samstag. — Preis: monatlich 12 kr., vierteljährlich 36 kr., unter Vorausbezahlung. --
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr. berechnet.

Man abonnirt sich in Schwetzingen bei Geschwister Schwab, ausmärts bei den betreffenden Boten.

Die Boten haben für das Ueberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechen.

Einladung zum Abonnement.

Jndenl wir zum Abounement auf das „Schwetziuger
Wocheublatt" freuudlichst einladeu, empfehlen wir das-
felbe zur Einrückung von Anzeigeu aller Art, welche
eiue ausgedehnte Verbreitung erhalten. Die Verleger.

R u n d s ch a u.

Qesterreich. Von dem iu Wien besteheudeu
Schriftsteller - Verein „Concordia" befinden sich gegen-
wärtig nicht weniger als 7 Mitglieder in Haft. Diefer
Tnge veranstaltete genannter Verein einen großen Ball,
zn welchem auch die Aiinister geladen wurden. Letztere
uahmeu die Einladungeu an, und Herr v. Schmerling
fügte noch die Worte hinzu: „Jch werde mich sehr
freuen, auch einmal ganz unbefangen im Kreise der
Wieiwr Journalisten eineu Abend zuzubringen; rechnen
Sie sicher auf meiu Erfcheinen." Bei den gemüthlichen
Oesterreichern darf fo etwas nicht Wunder nehlnen! —

Preusien. Der König hat durch einen Erlaß
vom 18. Januar verorduet, daß am 17. März das
Jubilüum des Aufrufs: „An niein Volk!" durch Fess-
Efsen in allen Garnifonsorten gefeiert werde.

Bayeru. Aiüuchen, 22. Jan. Der König hat
durch Entschließuug vom 12. d. M. genehmigt, daß
die Mannschaft des Gendarmeriecorps vom ersten Uuter-
officier abwärts bei deu Beurlaubungen, mit welchen
bisher der Abzug der halben Löhnung verbunden war,
die volle Löhnung fortbeziehe. — Vorgestern langten
die drei Galawagen des Königs Otto aus Atheu hier
an. Zwei derfelben sind vergoldet, der andere aber
iveniger werthvoll gebaut.

Sacdserr. Durch die Gnade des Köuigs wurde
dem feit 1849 flüchtigen Gerichtsdirektor Gruner aus
Rochlitz die straffreie Nückkehr in seine Heimath gestattet,
nachdem derselbe zuvor darum uachgesucht hatte.

Baden. Karlsruhe, 24. Jan. Se. großh. Hoh.
der Priliz Wilhelm ist heute Nachmittag halb 3 Uhr
hier eingetroffen. Am Bahnhofe war zum Empfang
der Gemeinderath erfchienen. Die Straße, wodurch der
Prinz fuhr, war mit Fahuen reich geschmückt. Ein
dreifaches Hoch der Anwefenden empfing den Prinzeu.

Mannheim, 26. Jän. Der durch feine frühere
parlamentarifche Wirksamkeit als Landtagsabgeordneter
uud im Jahre 1848 als Prüsideut der 2. Kammer
in weiteren Kreisen bekannt gewordene Hr. O.-G.-Adv.
Ludwig Weller wurde gestern vom Schlag getrosfen.
Mnn zweifelt an feinem Aufkommen.

Mannheim, 26. Jan. Mit deni heutigen Tage
ist unsere Stadt um eiu Jnstitut reicher, welches dem
hiesigen Handelsplatze eiue befondere Bedeutung verleiht:
nämlich die Börfe. Das Cours-Blatt No. 1 ist bereits
erschienen.

Kurhessen. Kafsel, 25. Jan. Generallieutenant
von Haynau hat sich entleibt. Eine gerichtliche Unter-
fuchung hat ergeben, daß er sich mit einem Terzerol
in den Mund gefchofsen. — Der Tod erfolgte augen-
blicklich. Die Spitzkugel ist im Schädel stecken geblieben.
Der Kopf ist äußerlich unverletzt.

Gotha, 24. Jan. Die Unterhandlungen wegen
des griechifchen Thrones sind noch nicht definitiv
abgebrochen, aber es ist wenig Aussicht vorhanden, daß
die Müchte die Bedingungen des Herzogs annehmen
werdeu, welche die Wohlfahrt Griechenlands und die
heimischen Verhältnisse bezwecken, und die Domäneu
durchaus uichts augehen.

Der Herzog ist am 23. Nachts von feiuer Reise
nach Brüsfel zurückgekehrt und wohlbehalten in Koburg
eingetroffen. Jn Bezug aus Annahme der griechischen
Krone sind die widersprechendsten Nachrichten verbreitet.

Frankreich. Paris, 22. Jan. Nach einer Mit-
theilung der „Nation" belaufen sich die in Rouen für
die nothleidenden Arbeiter gesammelten Sumnien bereits
auf 1,200,000 Frs., und die Sammlungen werdeu täg-
lich mit größerm Eifer betrieben.

England. London, 20. Jan. Seit gestern
Abend wüthet ein ungeheurer Sturm, der sich über alle
drei Köuigreiche erstreckt. Die telegraphische Verbindung
mit Schottland und die mit Deutschland über Holland
ist unterbrochen.

Nußland. Lemberg, 25. Jan. Die Aufregung
im Königreiche Polen ist in Folge der Recrutirung
auf's Höchste gestiegen, indem dabei öfters Gewaltthütig-
keiten vorkommen. Ein Aufstand ist im Ausbruche be-
griffen. Die Eifenbahn und die Telegraphenleitung
zwifchen Warfchau und Krakau ist zerstört, ebenso die
Telegraphenverbinduug zwifchen Zytomir und Brzestli-
terski. Bei Skalat haben sich 800 Militärpflichtige
auf österreichisches Gebiet geflüchtet und sind gastlich
aufgenommen ivordeu.

Hopfen-Berichle.

Die „Bayr. Hopf.-Ztg." fchreibt:

Roth, 20. Jan. Vom Geschüft in Hopfen wenig
zu melden.
 
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