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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 4.1918/​1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.52777#0097

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Haarlem. Es wurde vorgeschlagen, eine Reihe von sechs Bildern des
Frans Hals im Museum vorgeschrittener Alterserscheinungen wegen restau-
rieren zu lassen, und zwar durch D. de Wild aus dem Haag. Die Wieder-
herstellung des Gemäldes von Hals: „De Regenten van het oudemannen-
huis“ in demselben Museum, die 1911 in gelungener Weise durchgeführt
worden ist, ermutigt zu weiteren Versuchen. (Nieuwe Amsterdamsche Cou-
rant 24. Febr. 1919.)
Leipzig. Die Firma Breitkopf & Härtel hat den II. Bd. der 4. Auf-
lage ihrer Gedenkschrift von Oskar von Hase vor kurzem erscheinen
lassen. Dieser II. Bd. umfaßt die Zeit von 1828 bis 1918 und bringt auf
842 Seiten ungeheuer viele anregende Mitteilungen. Sie betreffen zwar haupt-
sächlich die Musikgeschichte, doch reichen sie auch ins Gebiet der Gemälde-
kunde herein schon durch die vielen Bildnisse, die man in dem neuen Buch
vorfindet. Überdies enthält der Band ein eigenes Kapitel über den „Kunst-
buchverlag“ der Firma. Von Hans Thoma, Wilhelm Steinhausen, Hans von
Volkmann, J. Sattler, Sascha Schneider und anderen ist darin die Rede.
London. „The illustrated London News“ vom 21. Dezember 1918
bilden mehrere Gemälde ab, die während des Krieges für die National-
galerie in London erworben worden sind. So ein Breitbild von Bart.
Montagna mit drei Heiligen in Halbfiguren (Bischof Zeno, Johannes der
Täufer und Katharina von Alexandrien), ferner Gentile Bellini: Bildnis
des Sultans Mahommed VI., einen Joshua Reynolds, Ingres, Corot und
einen Ed. Manet (Frau Manet und die Katze).
Mannheim. Im Spätwinter wurde eine Ausstellung „Das badische
Land im Bild“ abgehalten, die 2000 meist graphische Kunstwerke umfaßt,
und zwar angeordnet nach Örtlichkeiten. Darüber folgendes aus Mannheim:
Diese Ausstellung bedeutet eine im Verfolg der Mannheimer Kunstbewegung
Wicherts unternommene höchst bedeutsame und nachahmenswerte Tat ihres
Schöpfers, des Dr. W. F. Storck. Die hier vereinigten Blätter wenden sich
zuerst an das vom dargestellten Objekt erweckte Interesse auch des naiven
Beschauers, um ihn von da aus mit leiser Hand zur Erfühlung und Erkennt-
nis des rein Künstlerischen zu führen. In kunstwissenschaftlicher Beziehung
gibt diese Schau in ihrem historischen Teil eine höchst aufschlußreiche Retro-
spektive, die den Anteil der badischen Landschaftskunst an der gesamten
deutschen Malereientwicklung kundgibt, wie er vor allem durch die Kunst
des Romantikers Fohr, der noch nicht erstarrten, naturalistischen Land-
schaftsmalerei eines Schirmer, Lessing, Kanoldt, nicht zuletzt eines Trübner,
und durch die stimmungsstarken Werke von Lugo und Hans Thoma repräsen-
tiert wird.
Die wertvollsten Ergebnisse jedoch liefern die an bestimmte Gegenden
gebundenen Künstler. So geht in der Gruppe Mannheim die Linie von den
Brüdern Kobell zu C. Kuntz einer der führenden Künstlerpersönlichkeiten
im Lande zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Ruinen des Heidelberger
Schlosses und ihre landschaftliche Umgebung sind mit besonderer Vorliebe
von den Malern der Romantik: C. Fohr, E. Fries, E. Issel u. a. dargestellt
worden. Vor ihnen haben sich von der Schönheit dieser Gegend die alten
Graphiker U. Krauß, Primavesi, Graimberg, Haldenwang, Rordorf, Babo und
der besonders reizvolle J. J. Strüdt anregen lassen. Karlsruhe ist mit histori-
 
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