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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 4.1918/​1919

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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.52777#0102

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Zürich. An Mannigfaltigkeit der Darbietungen Löhnen es die hiesiger!
Kunstsalons und Galerien getrost mit denen der übrigen Kunststädte auf-
nehmen. Besonders rege arbeitet die Zürcher Kunstgesellschaft; sie
hatte sogar den Mut, dem konservativen hiesigen Publikum die allerjüngste
Strömung nicht vorzuenthalten. Unter dem Titel „Das neue Leben“ schlossen
sich die „Schweizerischen Expressionisten“ zusammen. In ihrer Ausstellung
im Kunsthause konnten wir in der Tat Individualitäten erkennen, die ehrlich
um neue Ausdrucksmittel und -formen ringen; ich nenne hier neben dem
bei allem Kubismus doch ursprünglich empfindenden Arnold Brügger
(Märingen) den „Gestaltung“, „Bewegung“ uns schildernden Aug. Giaco-
metti, ferner die Künstlerfamilie der Stoecklin (Basel) und vor allen Oskar
Lüttich (Kusnacht bei Zürich), einen Innenkünstler des farbigen Mystizis-
mus von fesselndster Eigenart. — Februar-März folgte dann eine Ausstellung,
in der die herbe, echt schweizerisch kräftige Kunst Hermann Hubers
(Klosters) hervortrat. Sonst sind noch die Galerien Neupert und Tanner
als besonders ernst und politisch vorurteilsfrei zu nennen. Bei Neupert folgte
auf eine Schau der rührend getreu gemalten Genrebilder Daniel Ihlys (eines
Mitstrebenden und Freundes Hodlers) eine Gedächtnisausstellung Prof. Hans
Bachmanns; bei Tanner lernte man in dem russischen Tänzer Alexander
Sacharoff einen dekorativ höchstbegabten Kunstgewerbler kennen.
Arth. N—r.

NB. Die Erläuterungen zu den letzten drei Tafeln folgen in einem
der nächsten Hefte.


Abschluß Mitte März 1919.

Für unverlangte Einsendungen wird keine Bürgschaft geleistet. Manuskripte
und Abbildungen werden nur in besonderen Fällen zurückgestellt.

Anbei 8 Tafeln. — Preis dieser Lieferung 4 Mark.
Druck von Friedrich Jasper in Wien.
 
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