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mit der weißen Kreide auf dem weißen Grund schraffierte, wie man es
eben mit schwarzem Stift auf weißem Grund tun würde. Auf meine Frage,
von welcher Seite der dargestellte Kopf beleuchtet sei, wurde mir stets die
gleiche Antwort zuteil. Die schwarzen Stellen wurden als Licht, die weißen
als Schatten empfunden, keineswegs umgekehrt, wie es doch eigentlich
natürlich gewesen wäre.“ Seligmann führt diese Erfahrung an als Beweis
dafür, wie tief wir in konventionellen Anschauungen der Kunst gegenüber
stecken.
Erfahrungen „über die Technik des Abnehmens von Fresko-
malereien“ werden mitgeteilt in den Nummern 11 bis 15 der „Technischen
Mitteilungen für Malerei“ (Jahrg. XXXV). Es sind Erfahrungen, die der Maler
Xaver Mayr mit der Keimschen Art des Abnehmens von Fresken gemacht
hat. Nebstbei sei angemerkt, daß Horsin Deon und andere, wie Secco-Suardo,
schon längst wichtige Mitteilungen über das Abnehmen von Fresken gemacht
haben. Der Restaurator E. Gerisch in Wien übte das Verfahren des Ab-
nehmens der überklebten, gesicherten Farbenschicht ohne den Mörtel. Sehr
beachtenswert sind Ernst Bergers Erörterungen in der V. Folge seiner „Bei-
träge zur Entwicklungsgeschichte der Maltechnik“ (S. 33ff.).
Über Bildnisse des Dichters Grillparzer schrieb Schulrat Professor
Anton Mayr in der Zeitschrift „Donauland“, 1918, Heft XII, S. 1319ff.
(mit Abbildungen).
Der Maler Orpen wurde zu Beginn des Jahres 1919 beauftragt, den
Pariser Friedenskongreß im Bild darzustellen.
Die Zeitschrift „Der Sammler“ machte im Oktober 1918 auf das neue
Buch von Jakob Diggelmann aufmerksam: „Die Fälschung von Sammlungs-
objekten und deren strafrechtliche Bekämpfung.“ In derselben Zeitschrift
(Nr. 16 vom 19. April 1919) wird eine Fabrik falscher Zornscher Radierungen
aufgezeigt, deren Sitz man in Stockholm vermutet.
Große Fortschritte in der Farbenphotographie werden in neuester
Zeit gemeldet (Voss. Ztg., 26. Novbr. 1918). Der Münchner Photochemiker
Dr. Artur Traube ist auf dem Weg, Augenblicksaufnahmen in den Farben
der Natur zu kopieren. Über große Fortschritte in der Farbenphotographie
durch Arturo Alinari berichtete die Neue Zürcher Zeitung am 19. April 1919.
Im Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, N. F. XIX. Bd., S. 264ff.,
veröffentlicht Dr. J. Egli eine gehaltvolle Studie über „Die Wandmalereien
im Rathaus zu Appenzell“. Die behandelte Gemäldereihe stammt von der
Hand des Malers Caspar Hagenbuch (geb. um 1525, gest. 1579), dessen
Monogramm auf einem der Pilaster zum Vorschein gekommen ist.
Über altdeutsche Landschaften schreibt Otto Zoff in Kunst und
Künstler, Jahrg. XVII, Heft 4, „Die Bedeutung der deutschen Landschaftskunst“.
Zu David Teniers dem Jüngeren W. v. Bode in Zeitschrift für bil-
dende Kunst, 1917/18, S. 191 ff.
„De Schilder Francois Ryckhals“, Studie von A. Bredius in „Oud
Holland“, 35. Jahrg., S. 1 ff. Francois Ryckhals verdrängt danach den jüngeren
Frans Hals aus der Zuschreibung einer ganzen Reihe von Stilleben.
Über Velasquez und Mazo schreibt A. Beruete y Moret in Gazette
des beaux-arts, 1917, II, S. 236 ff.
mit der weißen Kreide auf dem weißen Grund schraffierte, wie man es
eben mit schwarzem Stift auf weißem Grund tun würde. Auf meine Frage,
von welcher Seite der dargestellte Kopf beleuchtet sei, wurde mir stets die
gleiche Antwort zuteil. Die schwarzen Stellen wurden als Licht, die weißen
als Schatten empfunden, keineswegs umgekehrt, wie es doch eigentlich
natürlich gewesen wäre.“ Seligmann führt diese Erfahrung an als Beweis
dafür, wie tief wir in konventionellen Anschauungen der Kunst gegenüber
stecken.
Erfahrungen „über die Technik des Abnehmens von Fresko-
malereien“ werden mitgeteilt in den Nummern 11 bis 15 der „Technischen
Mitteilungen für Malerei“ (Jahrg. XXXV). Es sind Erfahrungen, die der Maler
Xaver Mayr mit der Keimschen Art des Abnehmens von Fresken gemacht
hat. Nebstbei sei angemerkt, daß Horsin Deon und andere, wie Secco-Suardo,
schon längst wichtige Mitteilungen über das Abnehmen von Fresken gemacht
haben. Der Restaurator E. Gerisch in Wien übte das Verfahren des Ab-
nehmens der überklebten, gesicherten Farbenschicht ohne den Mörtel. Sehr
beachtenswert sind Ernst Bergers Erörterungen in der V. Folge seiner „Bei-
träge zur Entwicklungsgeschichte der Maltechnik“ (S. 33ff.).
Über Bildnisse des Dichters Grillparzer schrieb Schulrat Professor
Anton Mayr in der Zeitschrift „Donauland“, 1918, Heft XII, S. 1319ff.
(mit Abbildungen).
Der Maler Orpen wurde zu Beginn des Jahres 1919 beauftragt, den
Pariser Friedenskongreß im Bild darzustellen.
Die Zeitschrift „Der Sammler“ machte im Oktober 1918 auf das neue
Buch von Jakob Diggelmann aufmerksam: „Die Fälschung von Sammlungs-
objekten und deren strafrechtliche Bekämpfung.“ In derselben Zeitschrift
(Nr. 16 vom 19. April 1919) wird eine Fabrik falscher Zornscher Radierungen
aufgezeigt, deren Sitz man in Stockholm vermutet.
Große Fortschritte in der Farbenphotographie werden in neuester
Zeit gemeldet (Voss. Ztg., 26. Novbr. 1918). Der Münchner Photochemiker
Dr. Artur Traube ist auf dem Weg, Augenblicksaufnahmen in den Farben
der Natur zu kopieren. Über große Fortschritte in der Farbenphotographie
durch Arturo Alinari berichtete die Neue Zürcher Zeitung am 19. April 1919.
Im Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, N. F. XIX. Bd., S. 264ff.,
veröffentlicht Dr. J. Egli eine gehaltvolle Studie über „Die Wandmalereien
im Rathaus zu Appenzell“. Die behandelte Gemäldereihe stammt von der
Hand des Malers Caspar Hagenbuch (geb. um 1525, gest. 1579), dessen
Monogramm auf einem der Pilaster zum Vorschein gekommen ist.
Über altdeutsche Landschaften schreibt Otto Zoff in Kunst und
Künstler, Jahrg. XVII, Heft 4, „Die Bedeutung der deutschen Landschaftskunst“.
Zu David Teniers dem Jüngeren W. v. Bode in Zeitschrift für bil-
dende Kunst, 1917/18, S. 191 ff.
„De Schilder Francois Ryckhals“, Studie von A. Bredius in „Oud
Holland“, 35. Jahrg., S. 1 ff. Francois Ryckhals verdrängt danach den jüngeren
Frans Hals aus der Zuschreibung einer ganzen Reihe von Stilleben.
Über Velasquez und Mazo schreibt A. Beruete y Moret in Gazette
des beaux-arts, 1917, II, S. 236 ff.