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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 4.1918/​1919

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Frimmel, Theodor von: Zwei Briefe von Friedrich Gauermann
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.52777#0142

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eine kleine Erkenntlichkeit zu übersenden, mit der Bitte es Gütig aufzu-
nehmen und mit dem Wunsche dass es Ihnen gefallen möge.
„Es ist eine kleine ländliche Szene aus dem Salzburgischen.
„Sie würden mich sehr verbinden wenn Sie mir vielleicht gütig durch
ein paar Zeilen anzeigen wollten, auf was für eine Art und Weise man sich
vielleicht an den betreffenden Militärarzt zu wenden habe, da es vielleicht
möglich ist, auf ärztlichem Wege dessen Wiederentlassung zu bewirken.
Ich würde sehr erfreut sein, wenn ich Ihnen mit diesem kleinen An-
denken einiges Vergnügen verschafft hätte.
Ich zeichne mich mit Hochachtung
Euer Wohlgeboren
ergebener Diener
Fritz Gauermann
Miesenbach am 20. Novemb. 1849“
Über die Angelegenheit des militärpflichtigen Peter Hofer weiß ich
keine Auskunft zu geben. Im allgemeinen deutet aber Gauermanns Hilfs-
bereitschaft auf menschenfreundliche gütige Gesinnung hin, wie sie auch
aus anderen Mitteilungen über den Maler zu entnehmen ist. Der Name
Rosthorn, der im Vorübergehen genannt wird, bezieht sich auf ein Mitglied
der reichen Familie jenes Namens, die durch ihre Metallwarenfabrikation
weithin bekannt ist. Rosthorns besaßen zu jener Zeit das Eisenwerk zu
Prävali in Kärnten und eine Fabrik in der Öd bei Gutenstein. Rosthorns
waren auch Gemäldesammler. Bedeutende alte Bilder befanden sich bei
ihnen in Wien (Landstraße Nr. 343), wohl auch in Kärnten. Mit Gauermann
standen Rosthorns spätestens 1824 in Verbindung.
Von beiden Briefen kann man den Schluß ableiten, daß Friedrich
Gauermann jedenfalls den Pinsel geschickter zu führen wußte als die Feder.
Ich habe keinerlei Glättung am Text vorgenommen, sondern die Unbeholfen-
heit des Ausdrucks genau wiedergegeben. Der Sinn ist ja doch überall klar.
Der Herausgeber.
RUNDSCHAU.
Baden bei Wien. Im Sommer wurde die vierte Jahresausstellung des
Badener Kunstvereins abgehalten. (Bad. Ztg., N. W. Tagblatt, 5. Aug.,
P. Tausig.)
Basel. In der Kunsthalle gegenwärtig eine Ausstellung „Baseler Kunst
1900 bis 1919“. (N. Z. Z., 31. Aug.)
Berlin. Über die Sammlung von venezianischen Gemälden im
Grauen Kloster zu Berlin (Klostergasse 74/75) berichtet die „Beilage zur
Voss. Zeitung“ vom 26. Juni 1919, Nr. 320. Die kleine Galerie enthält
Werke von Amigoni, Nogari und Canaletto, die in der 2. Hälfte des 18. Jahr-
hunderts durch einen Schüler der Anstalt, Sigismund Streit (er lebte von
1687 — 1775), aus Venedig nach Berlin gekommen sind. Überdies enthält
das Kloster eine Reihe von Direktorenbildnissen.
— Frühjahrsausstellung der Berliner Sezession bis Ende Juni.
 
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