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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0115

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KANALISATION

97

Nach der Lichtweite getrennt, wurden hergesteilt:

Kanalleitungen
von 600
mm Lichtweite
663
m
yy
,1 500

„ ...
250


„ 450
bis
223 mm Lichtweite .
1885


„ 200

100 ,, ,,
13 652


An Revisionsbrunnen waren 7g Stück, an Kanalmündungen in den Rhein 5 Stück angelegt.
Es waren ausgeführt auf Kosten der Stadt 2400 lfd. m, auf Kosten der Ausstellung 8538 lfd. m
und auf Kosten einzelner Aussteller 5512 lfd. m unterirdischer Kanalleitungen.
Entwurf und Ausführung der Entwässerungsanlagen erfolgte unter Anwendung aller an eine solche
Anlage zu stellenden hygienischen Anforderungen — mit Ausnahme der stadtseitig hergestellten
Leitungen — und unter der besondern Aufsicht und Leitung eines eigens hierfür gewonnenen
Bau-Ingenieurs. Aufserdem mufste für jede einzelne Entwässerungsanlage den ortspolizeilichen
Vorschriften entsprechend die Bau-Erlaubnis unter Einreichung der vorgeschriebenen Zeichnungen
nachgesucht werden.
II. Gas- und Wasser-Anlagen
Die Gas- und Wasser-Anlagen waren mit Ausnahme der Pumpstation am Rhein und deren Rohrnetz,
welche Anlage in einem andern Kapitel näher besprochen ist, mit Rücksicht darauf, dafs die
Speisung durch das städtische Gas- und Wasserwerk erfolgte, durch die Direktion dieser Werke
ausgeführt worden. Hierbei war das verwendete, unten näher angegebene Rohmaterial leihweise
hergegeben und nach Wiedergewinnung zurückgenommen worden, so dafs seitens der Ausstellung
nur die Kosten der Verlegung und Beseitigung der Rohrstränge einschliefslich des verwendeten
Dichtungsmaterials zu tragen waren.
Die Speisung der Gas- und Wasser-Anlage erfolgte aus den städtischen Anlagen in den angrenzenden
Strafsenzügen: Kaiserswerther Strafse, Bank-Strafse, Krefelder Strafse, Insel-Strafse, Allee-Strafse und
Schlofs-Ufer. Die Leitungen bestanden teils in gufseisernen, teils in schmiedeeisernen Rohren, und
zwar die Hauptzüge in Gufsrohren von 80 bis 300 mm Lichtweite, die Neben- und Zweigleitungen
bei der Gasanlage in Schmiederohren von 20 bis 30 mm, bei der Wasseranlage in solchen von
13 bis 80 mm Lichtweite. Die Länge der gesamten Gasleitungen betrug 4500 m, diejenige der
Wasserleitungen 14 410 m, zusammen r8 910 m.
Das Gas wurde stadtseitig an die Ausstellung abgegeben; von dieser bezogen die einzelnen
Konsumenten nach Bedarf. Die stadtseitig abgegebene Gesamt-Gasmenge wurde durch 3 Stations-
messer von zusammen 2700 Flammen gemessen. Für die Abgabe an die einzelnen Aussteller waren
134 Gasmesser aufgestellt. Zur Beleuchtung des Geländes und der Pavillons ist mit Ausnahme
von zweien der letzteren kein Gas verwendet worden, sie erfolgte lediglich durch elektrische und
Petroleum-Prefsluft-Anlagen. Der gesamte Gaskonsum, der sich täglich im Durchschnitt auf
1700 cbm belief und für die Dauer der Ausstellung 289 000 cbm betrug, ist somit fast ausschliefslich
zu Koch-, Heiz- und Kraftzwecken benutzt worden.
Das Wasserrohrnetz war durch 134 Stück Schieber in einzelne Stränge und Bezirke geteilt. Für
die an dieses Rohrnetz angeschlossenen Aussteller waren 140 Wassermesser aufgestellt; verschiedene
Verbrauchsstellen, wie Springbrunnen, Zaplhähne u. s. w., waren unmittelbar angeschlossen. Der
Wasserverbrauch betrug im Durchschnitt täglich 3800 cbm, was für die Zeit vom 1. Mai bis
20. Oktober 630 000 cbm ergiebt. Das zu Betriebszwecken durch die Pumpstation vom Rhein
geförderte Wasser ist in diesen Zahlen nicht enthalten.
Zum Schutze gegen Feuersgefahr waren im Freien 93 Überflurhydranten von 80 mm Lichtweite
mit je 2 Kupplungen und in den Haupthallen 64 Radfeuerhähne von 50 mm Lichtweite angebracht.
Aufserdem war noch eine grofse Anzahl von Feuerhähnen von den Ausstellern in den kleineren
Hallen und Sonder-Ausstellungen angeschlossen worden.
Die in diesem Kapitel besprochenen Anlagen haben sich bis zum Schlüsse der Ausstellung
bestens bewährt; die Zuführung von Gas und Wasser hat das Leitungsnetz ohne Unfall und nennens-
werte Störungen bewirkt. Ebenso haben die Entwässerungsanlagen nicht nur die künstlich zu-
geführte Wassermenge, sondern auch die zahlreichen und heftigen atmosphärischen Niederschläge
ohne Störung bewältigt.

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