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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0294

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FINANZWIRTSCHAFT

F inanzwir tschaft

ie Ausstellung bedurfte von Anfang an nicht unerheblicher Mittel zur Befriedigung der
laufenden Verwaltungskosten sowie der Ausgaben für Herrichtung der Bauten. Solange
sie sich eigene Einnahmequellen durch Platzmiete, Eintrittsgelder und Wirtschaftsabgaben
noch nicht erschlossen hatte, war die Ausstellung auf freiwillige Leistungen und auf
die Inanspruchnahme eines Bankkredites angewiesen.
I. Freiwillige Leistungen
Wie bereits im ersten Abschnitte dieses Werkes bei der Beschreibung der Geschichte des Aus-
stellungs-Unternehmens hervorgehoben ist, machten die drei grofsen wirtschaftlichen Verbände,
welche die Anregung zur Ausstellung gegeben hatten, ihre Mitwirkung davon abhängig, dafs
zunächst eine ausreichende Finanzgarantie sichergestellt werde. Das provisorische Komitee hatte
daher zwei Fonds in Aussicht genommen, einen Beitragsfonds und einen Garantiefonds.
A. Der Beitragsfonds
Der Beitragsfonds war zerlegt in einen Fonds perdu und in einen Fonds, welcher rückzahlbar
sein sollte, falls nach Befriedigung der Garantiezeichner noch ein Überschufs verbleiben würde.
Zum Fonds perdu waren gezeichnet worden

seitens des Kohlensyndikats.M. 100 000,00
seitens der Provinzialverwaltung der Rheinprovinz . ,, 100000,00
seitens der Stadt Düsseldorf.„ 100000,00
und endlich seitens der Düsseldorfer Künstlerschaft . ,, 60000,00
Insgesamt also M. 360000,00

Ebenso schnell und glänzend wie die Zeichnungen zum Fonds perdu erfolgten, war es auch
möglich geworden, in überraschend kurzer Zeit für den rückzahlbaren Beitragsfonds einen Betrag
von 248200,00 M. seitens einzelner Personen und Korporationen aufzubringen, wobei die Provinzial-
verwaltung der Provinz Westfalen sich mit 60000,00 M. beteiligte. Beide Fonds wurden je nach
dem Geldbedürfnis ratenweise vollständig eingezogen.
Es ist bekannt, dafs das glänzende finanzielle Ergebnis der Ausstellung es ermöglicht hat, bereits
im Januar igo3 sämtlichen Zeichnern zum rückzahlbaren Beitragsfonds die gezahlten Beiträge zurück-
zuerstatten. Während im letztem Falle eine rechtliche Verpflichtung der Ausstellung zur Rück-
erstattung bestand, war sie den Zeichnern des Fonds perdu gegenüber in keiner Weise zur Rück-
zahlung verpflichtet. Aber auch hier erschien es dem Arbeits-Ausschufs angezeigt, mit Rücksicht
auf die grofsen Opfer, welche die Beteiligten gebracht hatten, bei dem Hauptkomitee in Antrag zu
bringen, dafs aus dem Gesamtüberschufs vorab die zum Fonds perdu gezeichneten Beträge unter
gewissen Bedingungen zurückgezahlt werden sollten. Eine Ausnahme bildete hierbei nur das
Kohlensyndikat, welches auf eine Rückzahlung noch besonders verzichtet hatte. Über die Be-
dingungen, welche das Hauptkomitee an die Rückzahlung geknüpft hatte, wird weiter unten berichtet
werden.
B. Der Garantiefonds
Die Düsseldorfer Bürgerschaft hatte in der Sitzung am 12. Januar i8gg in einer glänzend verlaufenen
Versammlung einmütig die Bildung eines Garantiefonds in Höhe von mindestens zwei Millionen Mark
als erforderlich bezeichnet und ihre Zustimmung zur Übernahme der Garantieverpflichtung auf Grund
des nachstehend abgedruckten Garantiescheines ausgesprochen.
 
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