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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0116

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98

GARTENANLAGEN


Die Gartenanlagen der Ausstellung*
inem bislang kahlen und durchaus unfruchtbaren Gelände in kürzester Frist
landschaftliche Reize zu geben, war die Aufgabe des Gartenbau-Ausschusses
und nahm schon früh seine Thätigkeit in Anspruch. Sie war keine leichte,
dazu bedurfte es Heifsiger Umschau in der Umgebung Düsseldorfs, um die
erforderlichen Bäume — wie Kastanien, Ulmen, Linden u. a. — ausfindig
zu machen. Nach erfolgreich geführten Verhandlungen mit Behörden,
Gesellschaften oder Privatleuten, von denen manche die Bäume unentgeltlich
überliefsen, konnte bereits im Monat Januar igoo mit der Anpflanzung eines Teils
der aus einer vierfachen Baumreihe bestehenden Hauptallee der Anfang gemacht
werden. Die ausgewählten Bäume wurden mit grofser
Vorsicht ausgegraben, man umhüllte ihre Wurzel-
ballen mit Matten und transportierte sie unter diesem
Schutze nach ihrem neuen Standort. Hier fand mit
Zuhülfenahme von Gerüsten die Wiedereinpflanzung
statt. Schon am i. April waren nach einem Bericht
des Stadtgärtners, Herrn Hillebrecht, 104 Ulmen für
die beiden inneren und 102 Linden für die beiden
äufseren Reihen der Allee gepflanzt. Die Stärke der
Bäume, in der Höhe von 0,80 cm über der Erde
gemessen, schwankte bei 100 Bäumen zwischen
51 und 100 cm Umfang, bei 58 zwischen 41 und go cm, bei 48 zwischen
31 und 40 cm.
Um das Anwachsen zu sichern, wurden für jeden einzelnen Baum
etwa 4 cbm durchaus gut kultivierten Mutterbodens verwendet. Diese
hüllte den Ballen so weit ein, dafs der später angefahrene weniger in
Kultur gewesene Boden nicht mit den Wurzeln in Berührung kam.
Gegen die Gefahr, durch Sturm aus der Richtung gebracht oder gar
umgeworfen zu werden, wurden die Bäume durch zweifache Veranke-
rungen mittelst Draht und Holzschwellen im Boden gesichert und
aufserdem unter sich durch Drähte verbunden. Zum Schutz gegen
schädliche Einflüsse der Sonne im Sommer und gegen Austrocknung umhüllte man die Stämme
mit Packleinwand und liefs sie täglich Heifsig begiefsen. Die Ausgaben für die so gepflanzten
Bäume setzten sich am 1. April igoo wie folgt zusammen:


Regierungsrat a. D. v. Wätjen
Vorsitzender der Gruppe XXIII (Garten-

a) Ankauf von Bäumen (8g Bäume sind seitens der Stadt geliefert

und nicht in Rechnung gestellt) ..M. 950,—
b) Für das Ausheben der Bäume an den bezeichneten Orten an Lohn „ 2632,44
c) Für den Transport der Bäume nach dem Ausstellungsgelände
an Fuhrlohn.„ 830,62
d) Für das Aufladen und den Transport von Mutterboden, mit
welchem die Bäume gepflanzt sind: an Arbeitslohn ... ,, 420,50
an Fuhrlohn .... „ 1114,—
e) An Arbeitslohn für das Pflanzen der Bäume .„ 15g6,32
f) Für die Einrichtung der Verpflanzungsgeräte:
Einrichtung des Verpflanzwagens.„ 95,7°
Einrichtung von zwei Hebegeräten.,, 361,35
Zu übertragen M. 8000,g3

Die Besprechung der Gruppe XXIII (Gartenbau) wurde mit diesem Kapitel verbunden. Red.
 
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