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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0655

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Pavillon der Handwerkskammer

Die Ausstellung der Düsseldorfer Handwerkskammer
eH und freundlich lagerte sich an der Westseite des grofsen Rondells am Ende der Haupt-
allee das Gebäude, dessen Bestimmung es war, auf einer Ausstellung der modernen
Industrie und des Grofsgewerbes dem alten schlichten Handwerk eine würdige Heimstätte
zu bieten. Die nach dem Entwurf des Düsseldorfer Architekten K. Brüning errichtete
Gebäudegruppe zeigte in harmonischem Einklang mit ihrem Zweck durchweg mittel-
: Architektur; insbesondere erhöhte die geschickte Verwendung verschiedener Motive vom
Niederrhein und von der Mosel den behaglichen Eindruck, den das Ganze durch die wohlgelungene
Gruppierung und durch die Lage des Baues hinter den schattigen grünen Bäumen des grofsen
blumengeschmückten Platzes erweckte.
Hier mufste jeden Vertreter des Handwerkerstandes ein Gefühl aufrichtiger Freude und lebhafter
Befriedigung erfassen, galt es doch zum erstenmal zu zeigen, dafs die Organisation des Handwerks
auch als Ausgangspunkt für ein gemeinsames Auftreten im friedlichen Wettbewerb auf gewerblichem
Gebiete dienen kann, dafs es möglich ist, das Handwerk repräsentationsfähig zu machen. Gerade
auf dieser Ausstellung, in der Centrale einer hochentwickelten Gewerbthätigkeit, im Wettbewerb
mit einer Industrie, die sich die Achtung der Welt eroberte, mufste die Idee durchaus zeitgemäfs und
glücklich genannt werden, dem Handwerk ein eigenes Heim zu schaffen. Möge diese Idee und
ihre mühe- und opferreiche Durchführung durch den Vorstand der Handwerkskammer Düsseldorf
in wohlthuendem Gegensatz zu der von Kennern der Verhältnisse so oft beklagten würdelosen
Zersplitterung im Handwerkerstand ein Markstein werden für den Beginn einer ziel- und standes-
bewufsten Arbeit und das alte Wort wieder Geltung erlangen: ,,Handwerk hat goldenen Boden!"
Leider mufs vorab bemerkt werden, dafs die grofsen Mühen und Aufwendungen der Kammer
(der Bau erforderte annähernd 100 ooo M.) von der Seite, für die sie bestimmt waren, nicht in
 
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