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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0165

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VERKEHRSMITTEL UND VERKEHRSANLAGEN

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Verkehrsmittel und Verkehrsanlagen


s war von Anfang an vorauszusehen, dafs die Ausstellung des Jahres igo2 gegenüber der
des Jahres 1880 — entsprechend der aufserordentlichen Steigerung des ganzen Wirtschafts-
und Verkehrslebens -— eine weit höhere Besuchsziffer aufweisen und weit gröfsere
Gütermassen an sich ziehen würde. Dem gegenüber erschien
es als eine der wichtigsten organisatorischen Aufgaben der Aus-
stellung, für die Bewältigung und damit für die Förderung des zu erwar-
tenden Verkehrs Sorge zu tragen. Schon frühzeitig traten die leitenden
Persönlichkeiten an die Erörterung der mit dieser Aufgabe zusammen-
hängenden Vorfragen heran. Wie auf so vielen anderen Gebieten, so
suchte und fand die Ausstellung die Mitwirkung bewährter Fachmänner
auch auf dem Gebiet des Verkehrswesens; nach einer Vorbesprechung
im März i8gg konstituierte sich im September desselben Jahres der
Verkehrs-Ausschufs, dem die Herren Eisenbahnbau-Inspektor W. Platt,
Kgl. Wasserbau-Inspektor Ottmann, Direktor W. v. Tippelskirch, Hafen-
direktor W. Zimmermann, Stadtverordneter F. A. Crux, Eisenbahnverkehrs-
Inspektor Dr. J. Drilling, Direktor Kordt (Städt. Strafsenbahnen), Direktor
A. Kraus (Köln-Düsseldorfer Dampfschiffahrts-Gesellschaft), Eisenbahnbau-
Inspektor Schmale, Landesrat Heinrich Schmidt, Eisenbahnbau-Inspektor
Stampfer, Stadtbaumeister G. Tharandt und Obergeometer Wallraff an-
gehörten. Den Vorsitz führte anfangs Herr Eisenbahnbau-Inspektor Platt,
vom 13. April igoi ab Herr Wasserbau-Inspektor Ottmann, der damals
vorübergehend zur Leitung der grofsen Werftbauten in Diensten der Stadt
Düsseldorf war. Ihm ist die Ausstellung zu ganz besonderem Danke ver-
pflichtet für seine intensive und opferwillige Mitarbeit.
Der Ausstellung stellten sich auf dem Gebiete des Verkehrswesens zwei grofse Aufgaben: die
Bewältigung und glatte Abwicklung des Güterverkehrs und die Förderung und Erleichterung des
Personenverkehrs. Weiterhin war auch die möglichste Erleichterung des Nachrichten-
verkehrs anzustreben.


Kgl.

Wasserbau-Inspektor
Ottmann


I. Der Güterverkehr
Um eine billige und geordnete Zufuhr der in grofsen Mengen zu erwartenden Baustoffe und
Ausstellungsgüter zu ermöglichen, mufste das Ausstellungsgelände durch ein Anschlufsgleis mit
dem Gleise-Netz der Staatsbahn verbunden werden. Aus der Lage des Ausstellungsgeländes ergaben
sich nur zwei Möglichkeiten für die Anlage einer Schienenverbindung: entweder ein am Rhein
entlang zu führender Anschlufs an die Gleise der städtischen Hafenbahn im Süden oder die gleich-
zeitige Benutzung des geplanten Personenbahnhofs am Nordende der Ausstellung zu Zwecken des
Gütertransports. Die letztere Möglichkeit wurde dadurch aufgehoben, dafs die mit der Eisenbahn-
verwaltung wegen der Benutzung der Strecke Derendorf—Ausstellungsbahnhof zum Gütertransport
angeknüpften Verhandlungen durch den Beginn der Bauperiode überholt wurden. So blieb nur die
andere Möglichkeit, der Anschlufs an die Hafenbahn, der übrigens den grofsen Vorzug hatte,
dafs die städtische Hafenbahn-Verwaltung für den umfangreichen und komplizierten Betrieb des
Bahnanschlusses ein geschultes Personal zur Verfügung stellen konnte. Da das neue (untere)
Rheinwerft zu jener Zeit noch nicht ganz fertiggestellt war, mufste das Verbindungsgleis vorläußg
auf der alten (obern) Werftstrafse angelegt werden. Aufser dem Transport zur Ausstellung fand
dieses Gleis auch für die Zwecke der von der Firma Ph. Holzmann & Co. in Frankfurt a. M.
erbauten neuen Werftanlage Verwendung. Mit dem Eintritt in das Ausstellungsgelände unter der
 
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