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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0183

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BAUTEN

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Portal in Verbindung geplante Chateau d'eau wurde wegen der unerschwinglichen Kosten und aus
Verkehrsrücksichten nicht ausgeführt, und damit war ein freier Platz vor dem Portal gewonnen.
Infolgedessen mufste die Anordnung der Wasserbassins und deren architektonische Ausbildung eben-
falls vollständig neu entworfen werden. Nachträglich entworfen wurde auch eine Reihe kleinerer
Bauten, welche die Ausstellungsleitung zu
errichten hatte, so die Jagdbeute-Aus-
stellung, das Verkehrsbureau.
Nach der Festlegung und Genehmigung
der Pläne für die amtlichen Bauten war
es eine Aufgabe des Bau-Ausschusses, die
von privater Seite beabsichtigten Baulich-
keiten in würdiger Weise den offiziellen
Gebäuden anzureihen, denn nur dadurch
war, soweit unter den schwierigen Ver-
hältnissen möglich, ein harmonisches Ge-
samtbild der Ausstellung zu erzielen. Bei
der sehr grofsen Zahl der eingereichten
Baugesuche konnte es nicht ausbleiben,
dafs deren viele entweder ganz oder teil-
weise zur Umarbeitung zurückgegeben
werden mufsten. Um den Ausstellern die
Umarbeitung ZU erleichtern, um keine Zeit Blick auf den Hoerder Bergwerks- und Hütten-Verein
zu verlieren und um Zurückweisungen
möglichst zu vermeiden, hatte der Bau-Ausschufs seine Architekten ermächtigt, auf Wunsch der Aus-
steller solche Änderungen vorzunehmen oder neue Entwürfe anzufertigen. Diese Einrichtung erwies
sich im Interesse der Aussteller und des Gesamtbildes als sehr von Vorteil. Viele anziehenden Bau-
objekte waren dieser nachschaffenden Arbeit der Ausstellungs-Architekten zu verdanken; so zum
Ganzen passend wären sie auf andere Weise, namentlich bei der beschränkten Zeit, nicht entstanden.
Auch nach dieser Richtung haben sich die Herren Fischer und Stock um das Unternehmen
verdient gemacht. —
Das Ausstellungsgelände war durch sechs Zugänge mit der Stadt verbunden. Der vornehmste
Eingang, das im Südosten errichtete Hofgartenthor, lag in der Verlängerung der den Hofgarten
begrenzenden Allee-Strafse. Das Rheinthor unterhalb der
Landöffnung der neuen Brücke diente hauptsächlich dem
Verkehr aus der Altstadt und den vom Süden der Stadt
herankommenden Besuchern. Der Eingang an der Insel-
Strafse lag für die Besucher des Kunstausstellungs-Gebäudes,
der an der Krefelder Strafse für die
Maschinenhalle und für den mittlern Stadt-
teil am bequemsten. Der Eingang im
Osten des Geländes an der Kaiserswerther
Strafse führte die Mehrzahl der Besucher
aus den nördlichen Vororten und aus Duis-
burg, die mit der Düsseldorf—Duisburger
Kleinbahn ankamen, zur Ausstellung. Ganz
am Nordende des Geländes endlich ermög-
lichte eine hochgeführte Holzbrücke den
Zugang von der Kaiserswerther Strafse direkt
zum Staatsbahnhof.
Die breiten Wege, die vom Hofgartenthor
und dem Rheinthor herführten, trafen sich
am Panorama Caub und vereinigten sich
hier zu der Hauptallee, die mit ihren vier-
Krupphaiie fachen Baumreihen auf dem eiförmigen Platze
vor der Front der Gutehoffnungshütte ihren
Abschlufs fand. An ihren beiden Seiten erhoben sich die mächtigen Pavillons der rheinisch-
westfälischen Grofsindustrie und der Kunstpalast. Ihre Fortsetzung fand die Prunkstrafse in den
zwei Strafsenzügen, die die Festhalle auf dem ausgedehnten Platz umschlossen und vor der
Haupt-Industriehalle mündeten. Von hier verzweigten sich die Wege in den nördlichen Teil der
 
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