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Stoffers, Gottfried [Editor]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Editor]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Editor]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0201

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SPEDITION

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seinen Abladeplatz selbst am besten finden konnte, mufste zugelassen werden; auch wurde die
Umladung solcher Güter nicht verlangt, die von auswärts mit auswärtigem Fuhrwerk ohne Umladung
ankamen. Fremdes Fuhrwerk wurde zugelassen für den Transport aller für den Kunstpalast
bestimmten Gegenstände, deren Entladung, weil der Kunstpalast unmittelbar vom Eingang Schäfer-
Strafse aus zugänglich war, einfach und übersichtlich geschehen konnte. Für Bau- und Verbrauchs-
stoffe machte man ebenfalls eine Ausnahme, denn hierfür kamen nur einzelne bestimmte Stellen,
Empfänger und Absender, in Frage, denen gegenüber das Vorrecht der Speditions-Gesellschaft
unhaltbar schien. Endlich hätte es keinen Zweck gehabt, die Beförderung der herbeigetragenen
oder auf Handkarren herzugebrachten, meist nur ganz kleinen Objekte der Speditions-Gesellschaft
vorzubehalten. Alles übrige Fuhrwerk aber wurde an den Eingängen der Ausstellung zurückgewiesen.
Die nachstehenden Angaben über die Zahl der durch die Speditions-Gesellschaft beförderten Stück-
güter, der entladenen und wiederbeladenen Waggons sowie das Gewicht dieser Sendungen mögen
von Interesse sein. Von Januar bis einschliefslich November igo2 wurden im ganzen 15430
Positionen Stückgüter expediert. Davon entfielen auf die Zeit von Januar bis zur Eröffnung der
Ausstellung 4300, vom 1. Mai bis zum 20. Oktober 7500 Positionen; vom 20. Oktober bis zum
Dezember wurden 3430 Positionen befördert.
Durch die Post erhielt die Speditions-Gesellschaft in den letzten 6 Wochen vor Eröffnung der
Ausstellung durchschnittlich 200 Avise täglich, so dafs es an manchen Tagen im Drang der
Geschäfte unmöglich war, diese schriftlichen Avise sofort zu berücksichtigen. Es hat sich in der
Praxis erwiesen, dafs vor Eröffnung der Ausstellung der Eilgutverkehr den der Frachtstückgüter
an Umfang weit übertraf. So kam es zuweilen vor, dafs sich der Eilgutbahnhof dem Andrang der
Sendungen nicht gewachsen zeigte, und die Folge war, dafs mancher Auftraggeber, der seine Ware
als Frachtgut sandte, rascher in deren Wiederbesitz kam, als wenn er sie als Eilgut abgesandt hätte.
Das Gesamtgewicht der Stückgüter betrug 4776534 kg; während der arbeitsreichsten Zeit vor
Eröffnung der Ausstellung wurden täglich rund 45 000 kg Stückgüter verarbeitet.
Im ganzen entlud die Speditions-Gesellschaft 523 Waggons mit 3510000 kg Gewicht. Der stärkste
Entladungsverkehr war im Monat April; täglich harrten 38 Waggons mit einem Gewicht von
247 000 kg des Ausladens.
Im Monat vor Eröffnung der Ausstellung arbeitete die Speditions-Gesellschaft mit etwa 125 Arbeitern,
60 Gespannen und 15 Kontor-Angestellten; während ihrer Dauer waren ungefähr 30 Leute, 10 Gespanne
und 10 Beamte ständig beschäftigt; die Räumungsarbeiten machten das Aussuchen der Kisten
oft sehr schwierig und zeitraubend. An Verpackungen aller Art lagerten rund 5500 cbm während
der Ausstellungszeit auf den Speichern der Speditions-Gesellschaft.
Gleich nach Schlufs der Ausstellung und noch im ganzen Monat November igo2 waren die durch
den Abgang der Güter verursachten Arbeiten annähernd wieder so grofs wie im April. In den
gröfsten Hallen der Ausstellung errichtete die Speditions-Gesellschaft fliegende Stationen; die Eisen-
bahnverwaltung stellte ihr zur Mitarbeit eine Anzahl Beamte zur Verfügung. Die Güter wurden
an Ort und Stelle gewogen, mit Adressen versehen und nach Möglichkeit waggonweise für die nach
Bedarf abgefahrenen Eisenbahnwagen zusammengestellt. Infolgedessen wickelte sich beim Abgang
der Güterverkehr im Verhältnis bedeutend glatter ab, als man es erwartet hatte.
 
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