Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0253

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DRUCKSACHEN

235

anzustellen, denn es handelt sich hier um ein Geschäft von sehr bedeutendem Umfang, das bei
tüchtiger Führung erheblichen Gewinn abwerfen, das aber bei mangelnder Umsicht oder beim
Fehlen tüchtiger Kräfte auch ebenso hohe Verluste bringen kann. Zukünftige Ausstellungen werden
ferner zu erwägen haben, ob sie in Katalog und Führer überhaupt Anzeigen aufnehmen sollen.
Man wird überlegen müssen, ob nicht die ausfallenden Einnahmen aus den Anzeigen durch die
erheblich verminderten Herstellungskosten des Katalogs und Führers ohne Anzeigen, durch den
leichtern Verkauf infolge billigem Verkaufspreises und handlichem Formats wettgemacht werden
können. Ganz abgesehen von dieser materiellen Seite wird auch der Fortfall mancher andern
Ärgerlichkeit, welche der Anzeigenanhang zur Folge hat, ins Gewicht fallen. Jedenfalls aber sollte
man, wenn man Inserate aufnimmt, sich auf die zu sehr vorteilhaften Preisen unterzubringenden
Umschlagseiten und vielleicht eine streng begrenzte Anzahl weiterer Seiten, die in einem ver-
nünftigen Verhältnis zum Textumfang steht, beschränken. Genaue Kalkulation und eine sachver-
ständige Abwägung aller dieser Momente wird vor der Entschliefsung sehr von Vorteil sein.
Der verhältnismäfsig geringe Umfang, den der Verkauf des Katalogs und Führers im Verhältnis
zu dem Millionenbesuche der Ausstellung annahm, ist indessen zu einem grofsen Teile auch auf
die thatsächlich wilde Konkurrenz zurückzuführen, die der Ausstellungsleitung vor ihren Thoren
gemacht wurde. Ehe die Besucher die Ausstellung betraten, wurden sie von einem ganzen Heer
von Verkäufern von zum Teil recht minderwertiger Ware und oft genug in belästigender Weise
zum Kaufen angehalten, so dafs viele bereits erheblich mit Drucksachen beladen in die Ausstellung
einzogen.
Besser war das Geschäft mit Ansichtspostkarten, wenn auch hiervon beträchtliche Mengen übrig
geblieben sind. In grofsen Massen wurden sie mit Ausstellungsmotiven, zum Teil nach Original-
entwürfen namhafter Düsseldorfer Künstler, hergestellt. Es erschienen eine Unmenge Karten in
den verschiedenartigsten Ausführungen und Ausstattungen; dabei war es von Anfang an Prinzip,
die amtlichen Karten nicht als Einzelkarten, sondern nur in Form geschlossener Serien zum Verkauf
zu bringen, was den Absatz beträchtlich förderte und vereinfachte. Alle Ansichtskarten, welche
die Ausstellungs-Restaurateure für eigene Rechnung anfertigen liefsen und verkauften, waren abgabe-
pflichtig und durften nur mit dem Ausstellungsstempel versehen in Vertrieb gebracht werden; ein
Kontrolleur überwachte die genaue Durchführung dieser Mafsnahmen.
Auf Antrag wurden einigen Firmen Licenzen erteilt zum Verkauf der von ihnen in den Handel
gebrachten Postkarten mit Ausstellungsansichten. Diese Licenzen trugen insgesamt 3800 M. ein,
an welchem Betrage die Ausstellungs-Restaurateure mit 2432,80 M. beteiligt waren. Der Absatz
der amtlichen Ausstellungspostkarten ist ein ziemlich hoher gewesen. Es wurden nahezu
1^/4 Millionen verkauft, und die Einnahme aus Postkarten erreichte für die Ausstellung die Summe
von 125 411,70 M., der allerdings eine ebenfalls sehr beträchtliche Summe für Herstellungskosten
gegenüberstand.
Gröfsere und kleinere Albums mit Ansichten der Ausstellung in den verschiedenartigsten
Reproduktions-Verfahren schwarz und farbig hergestellt, bildeten eine notwendige Ergänzung zu den
von der Ausstellungsleitung herausgegebenen Verlagsartikeln; auch darin wurde ein sehr beträcht-
licher Umsatz erreicht. Die Albums ergaben einen Gesamterlös von 45484,03 M.; die aufgezogenen
bunten Einzelbilder (einschl. Staffeleien, Ständer und Rähmchen) von 872,10 M. Aus Photochrom-
Kollektionen, Photocolmappen, Passepartouts, Miniaturbojen des Kanonenbootes Panther und Notes mit
Ansicht wurden 6567,31 M. gelöst. Das Erinnerungsblatt an die Ausstellung erbrachte 377,40 M.
Schliefslich mag hier noch kurz bemerkt sein, dafs die Kunsthistorische und Kunstausstellung je einen
Sonderkatalog herausgegeben hatten, und zwar war ein jeder derselben wieder in zwei Aus-
gaben (mit und ohne Illustrationen) erschienen.
Die Firma Schmitz & Olbertz hat von allen Drucksachen erheblich gröfsere Mengen abgesetzt,
als im Vertrage ihr als Minima auferlegt waren.
 
Annotationen