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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0486

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GRUPPE VI: TRANSPORTMITTEL

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ausglichen und durch die Winde nur die Nutzlast zu heben war. Die Winde safs unterhalb der
obern Station auf gemauertem Fundament und wurde durch ein Schaltrad von der obern Station
aus bedient. Ferner war ein als Kastenwagen mit schrägen, festen Seiten und geraden Stirnwänden
gebauter Selbstentlader für Kleinbahnen
ausgestellt. Der Boden bestand aus einer
eisernen Klappe, die in scharnierartig aus-
gebildeten Verschlüssen an den Seiten
hing. Eine weitere Unterstützung war in
der Mittellinie des Wagens durch zwei
scherenartige Druckhebel vorgesehen, die
mit Hülfe einer durch den Wagen gehenden
selbstsperrenden Spindel mit Rechts- und
Linksgewinde gehoben oder gesenkt werden
konnten. Wurde der seitliche Bodenver-
schlufs auf einer Seite geöffnet, so wurde
die Klappe durch die beiden Druckhebel
in der Mitte getragen; der Kasten blieb
also geschlossen. Geöffnet wurde er durch
Drehen der Spindel.
Weitere der zur Schau gestellten Erzeug-
Hohenzoiiem Akt.-Ges für Lokomotivbau, Düsseldorf nisse der Firma waren Güterwagen für
Schnellzug-Lokomotive Strafsenbahnen, Vorortbahnen und Klein-
bahnen. Als Güterwagen sahen wir einen
zweiachsigen, nach beiden Seiten kippbaren Kastenwagen mit freien Lenkachsen. Die Entladung
konnte sehr rasch durch einen Mann erfolgen. In seiner Mittelstellung wurde der Kasten dabei
durch einen Riegel festgehalten, der sich beim Kippen automatisch öffnete. — Eine neue Wagen-
type für den Güterverkehr durch Strafsenbahn zeigte ein Fuhrwerkswagen, der dazu diente, gewöhn-
liche Strafsenfuhrwerke auf dem Gleise der Strafsenbahn mittels Motorwagen zu befördern; die
Anordnung der Zugvorrichtung war diesen entsprechend gehalten. Für die Aufnahme der Fuhr-
werkswagen dienten seitlich und möglichst niedrig angeordnete, als Längsträger dienende Laufeisen,
deren Verbindung mit dem Strafsenniveau durch eine aufklappbare eiserne Rampe herzustellen ist;
die Fuhrwerke wurden mittels einer Winde zu ihr hochgezogen.
Lernten wir an der Koppelschen Ausstellung meist solche Beförderungsmittel kennen, wie sie
auf wenig vorbearbeitetem Boden, auf rasch geschaffenen und ebenso rasch hinweggeräumten leichten
Gleisen für die verschiedenartigsten, oft nur kurze Zeit durchgeführten industriellen Unternehmungen
zur Verwendung kommen, oft im Dienst
der Pioniere der Industrie in Stein-
brüchen, Sand- und Erdgräbereien der
fremden Erdteile, so repräsentierte die
Ausstellung von J. Pohlig Akt.-Ges., Köln-
Zollstock, eine Spezialität, die es auf
eine andere Weise ermöglicht, widrige
Geländeverhältnisse für den Transport
selbst der schwersten Güter zu über-
winden.
Ebenfalls am äufsersten nördlichen Ende
des Geländes erhob sich ein zierlicher
achteckiger Pavillon der genannten Firma,
an dessen Hinterwand das Betriebsgerüst
einer im Gange befindlichen Transport-
anlage sich lehnte. Diese war natürlich
nur von geringer Länge, während sich
sonst ähnliche Anlagen oft meilenweit
Über das Land erstrecken. Es wurde hier Wagengruppe aus der Halle der Vereinigten Waggon-
eine jener Schwebebahnen vorgeführt, und Lokomotivfabriken
wie sie zum Transport von Gütern aller
Art, speziell von Kohle, Sand, Stein und Holz, auf grofse Entfernungen und bei schwierigen Boden-
formen oder auch zur Verbindung getrennter Gebäulichkeiten eines Betriebes zur Anwendung gelangen.
Wir bemerkten hier Drahtseilwagen verschiedener Art, die ohne Bedienung die Kurven und Wende-
 
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