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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0519

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GRUPPE VIII: NAHRUNGS- UND GENUSSMITTEL

i97



Königsstuhl zu Rhense
(Pavillon der dortigen Mineralwasser-Verwaltung)

In naher Beziehung zum Mineralwasser steht die Milch, die
häufig als Zugabe zu ersterem Verwendung findet. Düsseldorf
erfreut sich seit einigen Jahren einer Anstalt, in der dies zu-
trägliche Getränk sterilisiert und dadurch von etwaigen
Krankheitskeimen befreit wird. In einem eigenen Pavillon
stellte die Gesellschaft Sanitas, Westdeutsche Milch-Kon-
sum- und Sterilisierungs-Anstalt, eine moderne vollständige
Molkerei-Anlage mit Milch - Filtrierung, Pasteurisierung
und Eiskühlung, Butterei-Betrieb u. s. w. aus. Damit war
ein Ausschank von Milch in ihren verschiedenen Genufs-
formen verbunden, der sich grofsen Zuspruches von
Seiten der Ausstellungs-Besucher erfreute. Hier mögen
auch die Produkte der Firmen Kurt Rauter G. m. b. H.,
Köln, im eigenen Pavillon (alkoholfreier moussierender
Apfelsaft Pomril) und Oster & Willimek, Niederbreisig
(Apfelwein), sowie der Firma Gebr. Hoberg, Minden (Frucht-
säfte verschiedener Art), Erwähnung finden.
In umgekehrtem Verhältnis zu den Mineralwässern steht
das grofse Heer der durch Gärung oder auf dem Wege des
Brauerei- und Brennerei-Betriebes erzeugten alkoholhaltigen Ge-
tränke. Mehr zu den Genufsmitteln als zu den Nahrungsmitteln
zählend, bilden sie eine notwendige Ergänzung der letzteren. Am
Rhein wachsen ja nach dem bekannten Liede des Dichters
Claudius unsere Reben und zwar die edelsten der Erde; am
Rhein, an der Mosel und der Saar wird der köstliche Trank
gekeltert, der, in vernünftigen Mengen genossen, zum Sorgenbrecher und Freudenspender
wird, der freilich auch ein Bringer körperlicher Leiden sein kann, wenn man ihm allzu reich-
lich huldigt. Wer könnte sie alle aufführen, die verschiedenen Marken, von den bescheidenen
kleinen Weinen bis zu den berühmtesten Sorten, die nur für die Gäste an fürstlichen Tafeln
bestimmt sind.
Es spricht für die Bedeutung des Weinhandels im Ausstellungsgebiet, dafs alle Aussteller mit einer
einzigen Ausnahme sich eigene Pavillons errichten liefsen, in denen sie die Erzeugnisse ihrer Keller
zum Ausschank brachten. Da war die Central-Verkaufs-Genossenschaft Rheingauer Winzervereine
e. G. m. b. H. in Eltville mit ihren Rheingauer Weinen, ferner die Vereinigung Cauber Wein-
gutsbesitzer mit einer eigenen
Weinstube im Vorbau des
Blücher-Panoramas und dem
ausgesprochenen Zweck, dem
Cauber Wein die seiner Quali-
tät gebührende Achtung zu
verschaffen.
Dann kamen mit eigenen
Pavillons in einer architek-
tonisch oft sehr anziehenden
Form die Firmen Joh. Klein,
Johannisberg, Spezialität
„Eigenes Gewächs"; Gebr.
Hoehl G. m. b. H., Geisenheim,
Sekt — Spezialmarke
„Kaiserblume"; Jacob Hüt-
wohl, Steeg bei Bacharach,
Bacharacher Haus mit Aus-
schank feingäriger Riesling-
weine; Hochheimer Schaum-
wein - Gesellschaft Fuchs &
Werum, Hochheim a. M.,
Champagner — Spezialmarke
„Krone des Rheingaues";
Panorama Caub mit Cauber Weinstube (rechts) und Münchener Bürgerbräu (iinks) Ewald & Co., Rüdesheim,
 
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