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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0593

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GRUPPE XVII: WISSENSCHAFTLICHE INSTRUMENTE

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an Universitäten und höheren Schulen sind teilweise mit optischer Bank ausgestattet und haben
Einrichtungen für Horizontal- und Vertikalprojektion. Andere, die besonders dem Vortragswesen
in Vereinen und Familien dienen, besitzen Momentwechsel-Vorrichtung zum schnellen Auswechseln
der Bilder (Velotrop). Sämtliche Apparate können mit jeder beliebigen Lichtquelle, vom Petroleum-
brenner bis zur selbstregulierenden Bogenlampe, betrieben werden. Zur Unterrichtung vieler, die
zwar das unterhaltende Spiel der Kinematographen bereits kennen, nicht aber die Art, wie diese
lebenden Photographien zu Stande kommen, wird die Ausstellung eines Kinematographen nebst den
dazu gehörigen Filmbändern von Wert gewesen sein. Von photographischen Objekten seien beson-
ders die durch Patent geschützten Objektive Periplan f: 6,8 und Summar f: 5 genannt. Elektrische
Hausregulatoren, komplette Schaltbretter für Starkstrom-Anlagen, vollständige Einrichtungen für
Acetylenlicht, Kalklichtbrenner u. s. w.
waren in einem weitern Schranke der
Firma untergebracht. Ferner fanden
wir Stativschränke für Projektions-
Apparate, Vergröfserungs-Apparate für
künstliches und Tageslicht, Diaposi-
tive sowie zahlreiche Apparate, die zur
objektiven Darstellung physikalischer
Erscheinungen, z. B. der Kraftlinien,
dienen.
Von den grofsen Optikerfirmen des
Ausstellungsgebietes, die hauptsächlich
in Wetzlar ihren Sitz haben, war
nur die Firma E. Leitz vertreten,
deren Mikroskope weitberühmt sind.
Aufser zahlreichen Mikroskopstativen
für wissenschaftliche und praktische
Zwecke vereinigte sie in ihrem Aus-
stellungsschrank Spektroskope, Polari-
sations-Apparate, Mikrotome für Hand-
und Schlittenbewegung, apochroma-
tische und achromatische Objektive.
Jos. Platzbecker, Düsseldorf, führte
in recht sauberer Arbeit mehrere
Nivellierinstrumente, einen Repetitions-
theodolyten, Mafsstäbe, Winkelspiegel
mit Prisma und ein Gefäfsbarometer
vor. Aus der Werkstätte von Otto
Daemmig, Bielefeld, stammte eine
Sammlung geodätischer und mathe-
matischer Instrumente: Theodolyte,
Nivellierinstrumente, Distanzmesser,
Markscheide-Instrumente, Mefstische,
Winkelspiegel, Prismenkreuze, Flucht-
stäbe, Distanz- und Nivellierlatten.
Im Anschlufs an diese Sammlung
betrachteten wir die sehr interessante
Aufstellung des durch die Munihzenz
eines Aachener Bürgers vor einigen
Jahren gegründeten Meteorologischen Observatoriums zu Aachen. Dieses ist das einzige Institut
seiner Art in Westdeutschland, und es ist gerade wegen seiner nach Westen vorgeschobenen Lage
besonders dazu berufen, Resultate zu liefern, die über die lokale Forschung hinausgehen. Mit der
Wetterprognose beschäftigten wir uns Tag für Tag, — wenn es auch meist nach allgemeinen
landläufigen Regeln geschieht, die aber nicht in jedem Fall einen Wetterpropheten ersetzen. Hier
sahen wir, mit welchen Mitteln auf wissenschaftlichem Wege Wetterbeobachtungen angestellt
werden. Zahlreiche Schriften über klimatologische Untersuchungen und theoretische Arbeiten des
aufserordentlich rührigen Direktors Dr. Polis und seines ersten Assistenten A. Sieberg legten von
dem an dem jungen Institute herrschenden wissenschaftlichen Streben beredtes Zeugnis ab. Aus
diesen Drucksachen und den zur Schau gestellten meteorologischen Instrumenten war freilich für

C. Gerhardt, Bonn, Wissenschaftliche Instrumente
 
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