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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0620

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298

GRUPPE XIX: BAU- UND INGENIEURWESEN


Haubenprofil für Kanal- und Bachwasser, einen Haupt-Schmutzwasserkanal und kleinere Rohrkanäle
verschiedener Art und Ausführung, ferner Revisionsschächte, Strafsen- und sonstige Sinkkästen. Das
grofse Profil stellte die unter dem neuen Bahnhofsgelände in Wiesbaden ausgeführte 1700 m lange
Salzbach-Überwölbung dar. Dasselbe Bauwerk zeigte Kabelkanäle und Kabelschutzsteine der Firma
Wayfs & Freytag und Strafsen- und Hofsinkkästen von Hüser & Cie. in praktischer Anwendung,
von letzterer Firma auch ein Ovalrohr mit innerem säurefesten Asphaltfutter. Die Fahrbahn der
Brücke in der Breite von 13,50 m stammte von der Firma Grabower Cementsteinfabrik Komet
G. m. b. H., Stettin. Das sichtbare Profil zeigte über einer Entwässerungsschicht von 10 cm Dicke
eine Tragschicht aus magerem Beton von 15 cm Dicke. Auf diese Tragschicht war der eigentliche
Cementmacadam 6 cm dick mittels des gleichfalls ausgestellten Jantzenschen Apparates durch seit-
liches Stampfen aufgebracht. Die Bürgersteige zu beiden Seiten waren mit Kunstgranitfliefsen
derselben Firma belegt.
Von den Einzelausstellern südlich der Brücke zeigten Carstanjen & Co., Duisburg, Cementrohre
mit und ohne Eiseneinlagen, darunter auch solche mit Asphaltfutter für säurehaltige Abwässer; die
Steinfabrik Ulm einen monumentalen Aufbau aus verschiedenen Cementmaterialien; Fr. Bofs & Co.,
Düsseldorf, Spülsteine aus Kunststein mit Metall- und keramischer Auskleidung und Neuhaus &Lambart,
Hagen i. W., Thonsteine und Lüftungsrohre, Cementrohre mit Eiseneinlagen gestampft und andere
Cementwaren. F. M. Dalhoff, Borghorst, hatte einen Pavillon aus Cementrohren auf Sockel aus
Kunstsandstein mit Belag von geschlif-
fenen und polierten Cementplatten er-
richtet und zeigte u. a. 10 m lange
Telegraphenstangen aus eisenarmiertem
Beton. Die Akt.-Ges. für Beton- und
Monierbau in Berlin stellte eine
Koenensche Voutenplatte auf Beton-
mauern mit einem zweisitzig ein-
gespannten Mittelfelde aus, das sich
6 m frei trug, sowie mit einseitig ein-
gespannten Seitenfeldern von 4,5 m
Stützweite. Die Platte besafs eine
gleichmäfsige Stärke von 16 cm, trug
als Belastung Betonaufbauten mit einem
Gesamtgewicht von etwa 80 000 kg
und erläuterte die Tragfähigkeit der-
artiger Decken ganz vorzüglich. Dycker-
hoff & Widmann führten die Eggert-
sche Decke vor, die sich aus einer
gemauerten Schicht mit Eiseneinlage
und einer oberen dünnen Schicht aus
Cementmörtel zusammensetzt. Die-
selbe Firma zeigte gemeinsam mit Gebr. Huber, Breslau, eine Filteranlage für Reinigung und
Erhärtung von Wässern und Abwässern, die gegenüber anderen Systemen manche Vorzüge,
namentlich die der Einfachheit und Billigkeit, besitzt. Hüser & Co. in Oberkassel (Siegkreis) stellten
insbesondere Kabelrohre mit glattem, sowie Cementrohre mit säurefestem Asphaltfutter, J. Bren-
zinger & Bo., Freiburg i. B., eine Zusammenstellung dekorativer Kunststeinwerke in verschiedenen
Steinarten aus, darunter Postamente mit Vasen, Balluster, eine Plakatsäule u. s. w. und ferner eine
Anzahl Güsse aus früherer Zeit, die schon seit 15 bis 20 Jahren im Freien lagen und an denen
die Witterungseinflüsse erkennbar waren. Die Leipziger Cement-Industrie Dr. Gaspary & Co. in
Markranstädt führte ihre Cementdachziegel-Maschinen und Kunststein-Pressen sowie die Fabrikate
derselben vor, namentlich die sogen. Marmarasteine, die sich durch grofse Härte und hohen
bleibenden Glanz auszeichnen. Die Firma W. Joedicke in Nürnberg stellte an einem kleinen Bau
ihre Patent-Cementglasur-Dachziegel aus, rechteckige Platten, die an der obern und untern Fläche
nach Art der rautenförmigen Ziegel mit Stutz- und Abdichtungsstäbchen versehen sind. Auch diese
Firma fabriziert als Hauptsache die zur Herstellung dieser und ähnlicher Platten dienenden Maschinen.
Weitere Maschinen für Cement-Fabrikation, namentlich Schlagtische zur Herstellung von Falzziegeln,
Cementrohrformen und anderes stellte auch die Firma Augustushütte Drees & Co., Burgsteinfurt, in
einem besonderen Pavillon aus, dessen Dach mit Falzziegeln der eigenen Maschinen gedeckt war.
Theod. Köhler in Limbach zeigte in derselben Weise an einem Modellhäuschen sein „Dach der
Zukunft", Reitfalzziegel eigenen Systems, und im Innenraum Pressen u. s. w. für dieses Fabrikat.

Moderner Strassendurchschnitt
 
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