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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0638

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GRUPPE XX: SCHUL- UND UNTERRICHTSWESEN

Ausstellung der rühmlichst bekannten Stickereischule der Frau Tina Frauberger zu Düsseldorf, die sich
um die Pflege eines von künstlerischen Gesichtspunkten geleiteten Handarbeitsunterrichts ein nicht
geringes Verdienst erworben hat. In ihrer Schulausstellung waren Arbeiten in den mannigfaltigsten
Techniken vertreten, die, wenn sie auch nicht die gleiche Vollendung wie die von derselben Dame
in Gruppe XXII (Kunstgewerbe) ausgestellten Arbeiten des von ihr geleiteten Ateliers zeigten, doch
einen sehr günstigen Unterrichtserfolg erkennen liefsen. Bei der in der Wiener Schule vorgebildeten
Künstlerin vereinigen sich Geschmack, Kenntnis der älteren Handarbeiten und eigenes Können zu
einer seltenen Beherrschung des Faches. — Auch die Stadt Bochum pflegt in ihrer Fachschule
die Damenkonfektion, wie ein ausgestelltes Schneiderkleid und verschiedene Bände mit Schnitt-
mustern bewiesen.
Die in der Gruppe Unterrichtswesen untergebrachten drei Stenographen-Vereine (System Gabels-
berger, Stolze-Schrey und National-Stenographie) waren bemüht, die Vorzüge eines jeden Systems,
oft durch drastische Mittel, wie eng beschriebene Postkarten oder auffällige Darstellungen in
stenographischer Schrift, Karrikaturen, auch ein Bild der Müngstener Brücke, ins Licht zu setzen.
Die Schul-Hygiene war nur durch zwei Aussteller von Schulbänken und Schulutensilien, A. W.
Remy & Cie. in Neuwied und M. Sommerhäuser in Oberlar bei Troisdorf, vertreten. Dem Ideal
einer Schulbank, das beim Sitzen die sogenannte Minus-Distanz zeigt, aber zugleich ein bequemes und
geräuschloses Aufstehen und Heraustreten aus der Bank gestattet, wird von vielen Fabrikanten
nachgestrebt. Die grofse Zahl der unter Musterschutz gestellten Schulbankformen unterscheidet sich
bei gleichem Prinzip meist nur durch kleine Verschiedenheiten der Ausführung. Die von den oben
genannten Fabrikanten ausgestellten Bänke und Schulutensilien zeichneten sich, was wesentlich ist,
durch gefällige Formen und saubere, solide Arbeit aus.
Die bekannte Düsseldorfer Verlagsfirma L. Schwann hatte eine gröfsere Zahl von Schul-Wand-
karten gebracht, die eine Hauptanforderung an dieses Anschauungsmittel, ein klares deutliches
Kartenbild mit Unterdrückung des Nebensächlichen zu geben, jedenfalls erfüllten.
Fafst man das Ergebnis der Schulausstellung in Gruppe XX zusammen, so wird auch derjenige,
dessen Wünsche nicht in allen Punkten befriedigt worden sind, doch dem Urteil zustimmen dürfen,
dafs auf allen einschlägigen Gebieten tüchtig gearbeitet und ein fester Grund für die fernere
Weiterarbeit gelegt worden ist.


A. W. Remy & Cie., Neuwied
 
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