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Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0640

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GRUPPE XXI: GESUNDHEITSPFLEGE UND WOHLFAHRTS-EINRICHTUNGEN



ersehen, welchen Umfang die Wohlfahrtspflege
im Deutschen Reich und besonders im Ausstellungs-
gebiet, das auch hier an der Spitze marschiert,
genommen hat; wie sich aus kleinen Anfängen
die verschiedensten Anstalten und Körperschaften
entwickelt und entfaltet haben, wie immer neue
Gebiete in Angriff genommen und erfolgreich
kultiviert worden sind. Als Träger der Wohl-
fahrtspflege begegnen uns zunächst die öffent-
lichen Behörden: Staat, Provinzen, Kreise und
Gemeinden, ferner religiöse Genossenschaften,
weltliche Vereine und Korporationen, weiter Privat-
personen, insbesondere Arbeitgeber, die durch ihre
nahe Berührung mit den hülfsbedürftigen Kreisen
ganz besonders in der Lage sind, auf diesem
Gebiet Erspriefsliches zu leisten. Wollte man
aber die Frage aufwerfen, auf was sich die Für-
sorge all dieser Faktoren erstreckt, so wäre
die Antwort einfach: es giebt überhaupt kein
menschliches Bedürfnis, keine Not und kein Leiden,
das nicht in das Arbeitsfeld eingezogen ist. Von
der Geburt bis zur letzten Ruhestätte, durch alle
Stadien der Entwicklung und des Bildungsganges,
in allen Krankheiten des Leibes und der Seele, in
allen Kämpfen, die auf bessere Lebensbedingungen
hinzielen, in allen körperlichen und geistigen
Nöten wird dem Suchenden die helfende Hand
geboten, die er nur vertrauensvoll zu ergreifen
braucht, um in den weitaus meisten Fällen Rat
Kaiser Wilhelm I.-Statue von Prof. Hundrieser mit dem und Hülfe zu erlangen.
Frtes von Hans Deiters, Düsseldorf Eine Aufzählung all dieser Faktoren würde hier
zu weit führen; wir müssen die Wifsbegierigen
vielmehr auf das schon erwähnte Werk verweisen und uns an dieser Stelle darauf beschränken,
die hervorragendsten derjenigen Anstalten aufzuführen, die auf unserer Ausstellung teils durch Bild
und Wort, teils durch Modelle und Muster, nicht selten auch durch Originale und vollständige
Einrichtungen vertreten waren. Während auf der Düsseldorfer Gewerbe-Ausstellung des Jahres 1880
das gesamte Gebiet der öffentlichen Wohlfahrts- und Gesundheitspflege auf 24 qm Tischfläche und
180 qm Wandfläche untergebracht werden konnte, waren diesmal eine Grundfläche von 1700 und
Wandflächen von nahezu 2000 qm
erforderlich. Die Anzahl der Katalog-
nummern der Abteilung für wissen-
schaftliche Instrumente und Apparate
für Gesundheitspflege, wobei auch das
Wohnungswesen und damit die Wohl-
fahrtspflege einbegriffen war, betrug
im Jahre 1880: 65, im Jahre 1302 da-
gegen 270. Die Zahl der ausgestellten
Objekte für Wohlfahrtspflege belief
sich auf nahezu 500.
Den Mittelpunkt der Ausstellung
bildete eine mit rotem Samt aus-
geschlagene sechseckige Nische, an
deren Wänden die zwei Botschaften
Kaiser Wilhelm I. und zwei auf die
soziale Gesetzgebung bezügliche
Erlasse Kaiser Wilhelms II. an-
gebracht waren, während das Reiter-
standbild des erstem sich vor der
Nische erhob. Ausstellung der Stadt Elberfeld
 
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