Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Stoffers, Gottfried [Hrsg.]; Deutsch-Nationale Kunst-Ausstellung <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]; Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und Benachbarte Bezirke <1902, Düsseldorf> [Hrsg.]
Die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke verbunden mit einer deutsch-nationalen Kunst-Ausstellung: Düsseldorf 1902 — Düsseldorf, 1903

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34831#0695

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
KUNSTHISTORISCHE AUSSTELLUNG

37i

angesehener Vertreter der kirchlichen Kunststudien an die Spitze treten möchte. Im Herbst des
Jahres traten deshalb Professor Roeber, Direktor Frauberger, der von Anfang an das Unternehmen
lebhaft gefördert hatte, und der Verfasser dieses Abschnitts an den Domkapitular Schnütgen in Köln
heran mit der Bitte, den Vorsitz der Ausstellung zu übernehmen. Der Kunst-Ausschufs wählte ihn
einstimmig zum ersten Vorsitzenden, und am 23. November 1899 konnte der neue Vorsitzende
zum erstenmal einer Sitzung des Kunst-Ausschusses beiwohnen.
Noch im Winter wurde der Vorstand ergänzt und neben ihm ein Ehrenvorstand eingesetzt, der
dem ganzen Unternehmen eine höhere Weihe und gröfseres Relief geben sollte. Als erster stell-
vertretender Vorsitzender wurde der Autor dieses Referates, als zweiter sein westfälischer Kollege,
Herr Provinzialkonservator Baurat Ludorff, gewählt, das Amt des Schriftführers übernahm Herr
Dr. Edmund Renard. Den Arbeits-Ausschufs, auf dessen Schultern die ganze Last der eigentlichen
Arbeit und der Verantwortung ruhte, bildeten die genannten Herren zusammen mit Herrn
Direktor Frauberger, später wurden noch die Herren Direktor Dr. v. Falke, Bürgermeister Thewalt,
Freiherr Albert v. Oppenheim in Berlin und die Professoren Claus Meyer und Geyer von Düsseldorf
hinzugewählt. Zuletzt verstärkte sich der Ausschufs noch durch ein ursprünglich nur als Hülfs-
arbeiter dem Ausschufs beigetretenes thätiges Mitglied, den Architekten Board in Düsseldorf.
Der Vorstand bestand aufser den schon aufgezählten Mitgliedern des Arbeits-Ausschusses aus
den Herren Domkapitular Aldenkirchen in Trier, Professor Effmann in Kessenich, Kanonikus Göbbels
in Aachen, Geh. Baurat Güldenpfennig in Paderborn, Justizrat Professor Dr. Loersch in Bonn,
Oberbürgermeister Marx in Düsseldorf, Stadtbaurat Marx in Dortmund, Rittmeister a. D. von

zur Mühlen in Münster, Geh. Regie-
rungsrat Professor Dr. Niehues in
Münster, Professor Oeder und Pro-
fessor Fritz Roeber in Düsseldorf,
Prälat Dr. Schneider in Mainz,
Professor Dr. Schroers in Bonn,
Museumsdirektor Dr. v. Trenkwald
in Frankfurt, Emil Weyerbusch in
Elberfeld. Neben diesen Vorstand
trat der Ehrenvorstand unter dem
Vorsitze des Herrn Erzbischofs von
Köln, Dr. Hubertus Simar, der leider
schon ganz im Anfang der Aus-
stellung durch den Tod abberufen
wurde. Seiner wohlwollenden
Empfehlung und seinem Einflufs ist
ein guter Teil des Entgegenkommens
zu danken, das die Wünsche der
Ausstellungsleitung allenthalben, zu-
Freiherr v. Heereman zu Münster,


Domkapitular Schnütgen
Vorsitzender der Kunsthistorischen

mal bei dem Klerus, fanden. Die
Teilnahme aller weiteren west-
deutschen Bischöfe sowie der beiden
General - Superintendenten von der
Rheinprovinz und von Westfalen ver-
bürgte das Interesse der übrigen
kirchlichen Kreise des Ausstellungs-
gebietes. Eine Reihe von hervor-
ragenden Freunden und Förderern
der alten Kunst wurde noch hinzu-
gewählt. So bestand der Ehren-
vorstand aus dem Erzbischof von
Köln als Ehrenpräsidenten und nach
ihm in alphabetischer Folge aus den
Herren Dompropst Dr. Berlage zu
Köln, Bischof Dr. Dingelstadt in
Münster, Graf Erbach-Fürstenau zu
Fürstenau, Graf von Fürstenberg-
Stammheim Exc. zu Stammheim,
Heyl zu Darmstadt, General Freiherr

Major Freiherr v.
v. Hilgers zu Darmstadt, Domdechant Hilpisch zu Limburg, Bischof Dr. Korum zu Trier, General-
oberst Freiherr v. Loe zu Bonn, Generalsuperintendent Nebe zu Münster, Dompropst Dr. Parmet
zu Münster, Dompropst Dr. Scheuffgen zu Trier, Bischof Dr. Schneider zu Paderborn, General-
direktor der Königlichen Museen Wirklichen Geheimen Rat Schoene Exc. zu Berlin, Domdechant
Schoo zu Osnabrück, Generalsuperintendent Dr. Umbeck zu Koblenz, Bischof Dr. Vofs in Osnabrück,
Dompropst Wigger zu Paderborn, Fürst Wilhelm zu Wied in Neuwied, Bischof Dr. Willi in Limburg.
Alle diese Männer haben einmütig und mit höchst dankenswertem Eifer zusammengearbeitet, um
das bedeutende Ziel, welches sich diese einzigartige Ausstellung gesteckt hatte, seiner Verwirklichung
entgegen zu führen. Was dadurch erreicht wurde, war der grofsen Mühewaltung würdig, denn das
umfangreiche Programm ist trotz mancher Schwierigkeiten geradezu glänzend durchgeführt worden.
Die Ausstellung sollte in grofsen Zügen die Entwicklung der deutschen Kunst im westlichen
Deutschland zur Darstellung bringen. Von vornherein ergaben sich freilich allerlei Einschränkungen.
Die römische Kunst als die Grundlage der deutschen Kultur konnte unmöglich im gleichen Mafse
Berücksichtigung finden; hier war eine Konkurrenz mit den Schätzen des Kölner Walraff-Richartz-
Museums und der beiden Provinzialmuseen zu Trier und Bonn ganz ausgeschlossen: und wozu hätte
man nur um der Vollständigkeit der Reihe willen hier etwas dürftig vorführen sollen, was in den
Nachbarstädten weit glänzender repräsentiert war. Aber von der fränkischen Zeit an bis zum
16. Jahrhundert sollten alle Hauptperioden durch besonders kostbare und erlesene Stücke vertreten
sein. Die Ausstellung sollte hier das ganze Gebiet der grofsen und der angewandten Kunst umfassen:
 
Annotationen