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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 10.1919-1920

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Erstes Heft
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Heynicke, Kurt: Gedichte
DOI Artikel:
Droste, Sebastian: Gedichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.37115#0014

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hoch halten die Hände den Funken im
Winde —
wirbelnd
verlischt er
wellenwärts.
Das ist mein Herz
aus dämmerstüudigen Romanen
m Gassen kleiner Städte großgezogen
mein Blut
das durch die tollen Straßen unter Bogen-
lampen schreit.
Heut fluche ich dem Anfang stolzen Blicks.
Und fluch den Stunden
die zum Mittag träger als die Sonne schreiten.
Hier liegt mein Schiff und Steuer
und mein neues Herz sagt ja.
Wenn ich den Mittag überwunden habe
dann liegt ein kühles Ufer mit Zypressen im
Abendwind
und eine Blume, die der Herbst vergessen hat
Erhebung
Meine Hände tragen den Tag empor,
vor meinem Hammer zerbricht die Nacht.
Hoch
Klingt mein Haupt in die Sterne
ich bin der Sonne Bruder.
Meine Finger sind aus Strahlen gemacht,
ich zerjuble die kalten Winde.
Mein Glaube ist das Licht
Sieg
ist das Herz der Flamme.
Ich bin ein Wanderer auf der Straße,
meine Dornenkrone hat Sterne geboren
Der Jüngling
Ihr Wolken,
schlanke Segler Gottes,
hinschwimmend über meiner Seele Ozean!
Es hängt mein Herz an euren Wimpeln
mein Körper stirbt auf fremder Insel
schweren Tod.
O Licht!
Entflogene Gedanken heben Adlerflügel
ich steh im Dunkel roher Wände
und finde keine Türe in die Gärten.
Die Gärten sind mit Fraun besternt
um ihre Lenden kränzen weiße Nelken,
von Jasmin trunken ist der Atem ihrer Worte.
O Tanz der Sehnsucht!
Himmel stürzen,
Die Möven meiner Träume fallen matt ins
Meer

Liebe
Unser Herz soll lieben!
Unsre Seele soll ein Wolkenfenster sein.
Sonne soll die Welt erlösen!
Welt, tritt ein ins Fühlen meiner Seele
blauer Himmel über blauem Meer des Südens.
Weiße Wolken meiner Lieder helle Flotte
weiß am Strande meiner Liebe baden alle
Menschen
Frau
Am Tor der Stunde stehn die stummen
W ächtertannen,
ihr blauer Abenddämmerdunst legt seine
Hände dir ins Haar.
Viel wirre Träume werden klar in deinem
Schoß
und starren hohen Hauptes in die Ewigkeit
aus fernen Wäldern schwingen Glocken
an deiner Stimme Geleit,
weit
hinter den Straßen
sterben unsre Tage.
In deinen Augen träumt ein Wiegenlied
an deiner Brust zerbrechen alle meine Taten.
Um unsre Seelen wehen kühle Schatten
und spannen nächtlich alle Türen zu —
die starren Häuser lächeln über meine Qual,
die dich und meine Sehnsucht durch die
Gassen schleift


Gedichte
WiUy KnoMoch
Tanz
Feuerbrände reißen rote Haare
Strähnen ziehen . . . Regen , . . Regen
Triefen . . . triefen . . . wallen . , . wallen
lösen . . . fallen . . .
Sonne lacht.
Leiber kugeln . . . drehen . . . wenden
schweben , , .
lache , . lache , . gurre . . girre
Tanz kreischt auf
Ton versinkt
Brüste spritzen . . , Atem keucht
Auge lacht
Ohren zittern
Ton fällt ab . . ab und auf . . .
Wellen zittern
Rausche . . . rausche..

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