Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 10.1919-1920
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https://doi.org/10.11588/diglit.37115#0066
DOI Heft:
Viertes Heft
DOI Artikel:Knobloch, Wilhelm: Gedichte
DOI Artikel:Heynicke, Kurt: Gedichte
DOI Artikel:Schwitters, Kurt: Gedichte
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Menschen tieren
tieren Menschen
Menschen
Menschen
Wachen Tiere
Tiere kläffen hunden
Beißen
Kratzen
Krallen
Packen Fleisch
Rote Tropfen dicken Blut
Rotes dickes Menschenblut
Tiere wälzen Menschentiere
Menschenticre tieren
brünsten
Stöhnen
Lüsten
Sterben Tier
Leben Tier
Tieren Tier
Weiße Gletscher eisen Wesen
Bergkristalle klaren Seelen
Seelen frosten
Klaren
Kind
Menschkristalle wachsen
Seelen
Steilen
Formen
trauen Knaben
Klare Lüfte knaben Weib
Reine klare Seelenwesen
Bergkristalle
Sehen Ende
Ahnen Himmel
Kräften Mann
Menschen handen knospen Reigen
Klingen Singen Helle Glocken
Schwingen Aether
Hauchen Tanz
Bergristalle formen Seelen
Gläser firsten Blaues Sehnen
Sehnen kreisen
Eisen
Frosten
Steilen
Formen
Ballen Mensch
Gedichte
Kurt Heynicke
Holtnung der Jugend
Hängt milder Frühling mir am Herzen
Blüht auf
und läßt die Stunden schüchtern schlafen
das Tal wirft stille Schatten.
Dann
rinnt Müdigkeit von jungen Zweigen
und Blüten, die befruchtet sterben, sind
die Seele nickt [Balsam
und lächelt wie ein alter Mann
Hinter der Front
Wir sterben in die Einsamkeit
Die müden Augen trinken still die Oede
weglängs steht sie an den Kreuzen
Winde bringen die Rufe der Schlacht
im Osten flackern Fackeln,
steinern sind unsere Hände
und unsere Seelen tragen ein Wunder
Frauen und Heimat versinken
Abend
Gedichte
Kurt Schwitters
Weltfrühe
Welken weht durch Weiten
enthoben grünt Himmel
walten
Welten
Welken
schweige flammenheiß
bade deine Frühe!
Glocken einen Sterbeklang
gebrochen Gier greist Demut
gebrochen Demut begiert Greise
glockenfrühe Seelen knien
Zehn Millionen sinken weltentbrannt
Zehn Milliarden flammen steil
Flamme gebiert Schluchten hoch
sengt
sehrt
Zerrichtet —
richtet auf
Welte
Zerworren platzt
Lärmende Kühle
Rast nistet Geschwindigkeit
Liebevoll selig Tau
60
tieren Menschen
Menschen
Menschen
Wachen Tiere
Tiere kläffen hunden
Beißen
Kratzen
Krallen
Packen Fleisch
Rote Tropfen dicken Blut
Rotes dickes Menschenblut
Tiere wälzen Menschentiere
Menschenticre tieren
brünsten
Stöhnen
Lüsten
Sterben Tier
Leben Tier
Tieren Tier
Weiße Gletscher eisen Wesen
Bergkristalle klaren Seelen
Seelen frosten
Klaren
Kind
Menschkristalle wachsen
Seelen
Steilen
Formen
trauen Knaben
Klare Lüfte knaben Weib
Reine klare Seelenwesen
Bergkristalle
Sehen Ende
Ahnen Himmel
Kräften Mann
Menschen handen knospen Reigen
Klingen Singen Helle Glocken
Schwingen Aether
Hauchen Tanz
Bergristalle formen Seelen
Gläser firsten Blaues Sehnen
Sehnen kreisen
Eisen
Frosten
Steilen
Formen
Ballen Mensch
Gedichte
Kurt Heynicke
Holtnung der Jugend
Hängt milder Frühling mir am Herzen
Blüht auf
und läßt die Stunden schüchtern schlafen
das Tal wirft stille Schatten.
Dann
rinnt Müdigkeit von jungen Zweigen
und Blüten, die befruchtet sterben, sind
die Seele nickt [Balsam
und lächelt wie ein alter Mann
Hinter der Front
Wir sterben in die Einsamkeit
Die müden Augen trinken still die Oede
weglängs steht sie an den Kreuzen
Winde bringen die Rufe der Schlacht
im Osten flackern Fackeln,
steinern sind unsere Hände
und unsere Seelen tragen ein Wunder
Frauen und Heimat versinken
Abend
Gedichte
Kurt Schwitters
Weltfrühe
Welken weht durch Weiten
enthoben grünt Himmel
walten
Welten
Welken
schweige flammenheiß
bade deine Frühe!
Glocken einen Sterbeklang
gebrochen Gier greist Demut
gebrochen Demut begiert Greise
glockenfrühe Seelen knien
Zehn Millionen sinken weltentbrannt
Zehn Milliarden flammen steil
Flamme gebiert Schluchten hoch
sengt
sehrt
Zerrichtet —
richtet auf
Welte
Zerworren platzt
Lärmende Kühle
Rast nistet Geschwindigkeit
Liebevoll selig Tau
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