Im Grunde bestehen heute nur private Schulen,
die den tänzerischen Anfänger unterweisen und
bis zur praktischen Ausübung des Tänzerberufs
— als Lehrer oder darstellender Künstler —
bringen. Es besteht die asolute Notwendig-
keit, den Weiterstrebenden eine Hochschule
zu bieten, an der ihr tänzerisches Können und
Wissen, ihr tänzerischer Geist erhöht, ergänzt
und weitergeführt werden kann. Die verschie-
denen, scheinbar widersteitenden Techniken
und Auffassungen müssen versöhnt und ver-
schmolzen werden zu jenem Tanzkönnen, das
allein die Hoffnung aller tänzerisch empfinden-
den Menschen sein kann.
Ein Tanzwissen muß dort entstehen, das seine
Basis in tanzhisforischer und tanzwissenschaft-
licher Erfahrung hat und das seine Erkenntnisse
nicht aus den tanzfremden Gebieten der
Literatur, der bloßen Körperpflege, oder aber
aus anderen Kunstzweigen entnimmt.
Tänzer müssen zu Tänzern sprechen! Das ist ja
der Unterschied, der den Tänzer vom wissen-
schaftlich oder literarisch intellektuellen Menschen
oder von Denkern und Ausübenden anderer,
auch künstlerischer Berufe absondert! Er lebt
in der Welt der Bewegung, in der er das Ur-
element alles Seins und Werdens sieht! Wenn
der Tänzer in allen wirtschaftlichen und päda-
gogischen Fragen selbst bestimmt — und das
ist der Wille des Kunstausschusses — so kann
ein Vergessen und Vei fallen des wichtigen
Lebenselementes der Bewegung nicht mehr
eintreten! Tänzer! Seht zurück auf Jahrzehnte,
ja auf Jahrhunderte! Wo war der kulturelle
Einfluß dessen, was Eure innerste Ueberzeu-
gung, Euer heiligstes Gesetz ist? Warum
wurdet Ihr oder Eure Vorfahren unterdrückt
und geächtet? Weil das Tänzertum die Zügel
seiner eigenen Angelegenheiten aus der Hand
gab! Die Hochschule, eine Stätte der ge-
meinsamen Forschung und der gemeinsamen
Arbeit, an der unsere Besten die Besten des
Nachwuchses formen helfen, wird als Kreis der
Führenden und Strebenden ein Forum, das
die Lösung der zweiten Aufgabe — das
Schaffen und Aufführen von Tanz-
kunstwerken — fördert und verwirklicht.
Oft schon ist die Frage des Tanztheaters
aufgetaucht. Ein Wunsch, ein Traum, dessen
Erfüllung eine Anzahl von Klärungen voran-
gehen müssen. Wir haben Ansätze zu
Tanzkunstwerken verschiedenster Art. Vom
Einzeltanz über den Kammertanz zum großen
chorischen Werk wurden mannigfache erfolg-
reiche Versuche gemacht. Erst eine Stätte, die
von der breiten Oeffentlichkeit getragen ist,
kann alle diese Bestrebungen zu voller Blüte
bringen! Diese Stätte vorzubereiten und zu
schaffen, ist also ein weiteres Ziel des Tänzer-
bundes !
Eine Klärung, die hierzu dringend notwendig
ist: Scharfe Trennunng des Laientanzes von
der Tanzkunst! Keine Feindschaft! Im Gegen-
teil. Beides soll im Rahmen des Tänzerbundes
gepflegt und zu kulturellerHöhegebrachtwerden.
So rundet sich der Kreis der Aufgaben und alle
bisherigen bahnbrechenden Kämpfe und Mühen
nähern sich immer mehr dem angestrebten
Ziel.
Natürlich sind in diesen Aufgabenkreis auch
alle die vielfältigen Einzelmaßnahmen einge-
schlossen, wie sie sich notwendig aus dem
gezeigten Gesamtwollen ergeben, Fragen
und Maßnahmen künstlerischer, pädagogi-
scher und propagandistischer Natur, wie
etwa: die erwähnten pädagogischen Richt-
linien für Lehrgänge und Lehrberechtigun-
gen; alle Aufführungsfragen in künstlerischem
und kunstorganisatorischem Betracht (Tourneen,
Bühnenmitgliedschaft, Ausbau des tänzerischen
Urheberschutzes usw); Zusammenarbeit in allen
Fragen des Tanzes mit den entsprechenden
und zuständigen Organisationen und Behörden;
Förderung des Laientanzes durch vielfältige
Propaganda; Fühlungnahme mit interessierten
und interessierbaren Kreisen und öffentlichen
Stellen; allgemeine Berufsberatung; ständische
und systematische Propaganda durch Presse
Vorträge usw., und alle anderen Maßnahmen,
die unserer Sache dienen können.
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die den tänzerischen Anfänger unterweisen und
bis zur praktischen Ausübung des Tänzerberufs
— als Lehrer oder darstellender Künstler —
bringen. Es besteht die asolute Notwendig-
keit, den Weiterstrebenden eine Hochschule
zu bieten, an der ihr tänzerisches Können und
Wissen, ihr tänzerischer Geist erhöht, ergänzt
und weitergeführt werden kann. Die verschie-
denen, scheinbar widersteitenden Techniken
und Auffassungen müssen versöhnt und ver-
schmolzen werden zu jenem Tanzkönnen, das
allein die Hoffnung aller tänzerisch empfinden-
den Menschen sein kann.
Ein Tanzwissen muß dort entstehen, das seine
Basis in tanzhisforischer und tanzwissenschaft-
licher Erfahrung hat und das seine Erkenntnisse
nicht aus den tanzfremden Gebieten der
Literatur, der bloßen Körperpflege, oder aber
aus anderen Kunstzweigen entnimmt.
Tänzer müssen zu Tänzern sprechen! Das ist ja
der Unterschied, der den Tänzer vom wissen-
schaftlich oder literarisch intellektuellen Menschen
oder von Denkern und Ausübenden anderer,
auch künstlerischer Berufe absondert! Er lebt
in der Welt der Bewegung, in der er das Ur-
element alles Seins und Werdens sieht! Wenn
der Tänzer in allen wirtschaftlichen und päda-
gogischen Fragen selbst bestimmt — und das
ist der Wille des Kunstausschusses — so kann
ein Vergessen und Vei fallen des wichtigen
Lebenselementes der Bewegung nicht mehr
eintreten! Tänzer! Seht zurück auf Jahrzehnte,
ja auf Jahrhunderte! Wo war der kulturelle
Einfluß dessen, was Eure innerste Ueberzeu-
gung, Euer heiligstes Gesetz ist? Warum
wurdet Ihr oder Eure Vorfahren unterdrückt
und geächtet? Weil das Tänzertum die Zügel
seiner eigenen Angelegenheiten aus der Hand
gab! Die Hochschule, eine Stätte der ge-
meinsamen Forschung und der gemeinsamen
Arbeit, an der unsere Besten die Besten des
Nachwuchses formen helfen, wird als Kreis der
Führenden und Strebenden ein Forum, das
die Lösung der zweiten Aufgabe — das
Schaffen und Aufführen von Tanz-
kunstwerken — fördert und verwirklicht.
Oft schon ist die Frage des Tanztheaters
aufgetaucht. Ein Wunsch, ein Traum, dessen
Erfüllung eine Anzahl von Klärungen voran-
gehen müssen. Wir haben Ansätze zu
Tanzkunstwerken verschiedenster Art. Vom
Einzeltanz über den Kammertanz zum großen
chorischen Werk wurden mannigfache erfolg-
reiche Versuche gemacht. Erst eine Stätte, die
von der breiten Oeffentlichkeit getragen ist,
kann alle diese Bestrebungen zu voller Blüte
bringen! Diese Stätte vorzubereiten und zu
schaffen, ist also ein weiteres Ziel des Tänzer-
bundes !
Eine Klärung, die hierzu dringend notwendig
ist: Scharfe Trennunng des Laientanzes von
der Tanzkunst! Keine Feindschaft! Im Gegen-
teil. Beides soll im Rahmen des Tänzerbundes
gepflegt und zu kulturellerHöhegebrachtwerden.
So rundet sich der Kreis der Aufgaben und alle
bisherigen bahnbrechenden Kämpfe und Mühen
nähern sich immer mehr dem angestrebten
Ziel.
Natürlich sind in diesen Aufgabenkreis auch
alle die vielfältigen Einzelmaßnahmen einge-
schlossen, wie sie sich notwendig aus dem
gezeigten Gesamtwollen ergeben, Fragen
und Maßnahmen künstlerischer, pädagogi-
scher und propagandistischer Natur, wie
etwa: die erwähnten pädagogischen Richt-
linien für Lehrgänge und Lehrberechtigun-
gen; alle Aufführungsfragen in künstlerischem
und kunstorganisatorischem Betracht (Tourneen,
Bühnenmitgliedschaft, Ausbau des tänzerischen
Urheberschutzes usw); Zusammenarbeit in allen
Fragen des Tanzes mit den entsprechenden
und zuständigen Organisationen und Behörden;
Förderung des Laientanzes durch vielfältige
Propaganda; Fühlungnahme mit interessierten
und interessierbaren Kreisen und öffentlichen
Stellen; allgemeine Berufsberatung; ständische
und systematische Propaganda durch Presse
Vorträge usw., und alle anderen Maßnahmen,
die unserer Sache dienen können.
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