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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 19.1928-1929

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Heft 6
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Ergebnisse des 2. Deutschen Tänzerkongresses: Essen /
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Verband Deutscher Reklamefachleute E.V.
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Ergebnisse des 2. Deutschen Tänzerkongresses
Essen / Ruhr

Neben dieser ideellen Geschlossenheit brachte der
Essener Tänzerkongreß auch einen praktischen
Zusammenschluß der Tänzerschaft. Die beiden
deutschen Tänzerorganisationen, der Deutsche
Tänzerbund und die Deutsche Tanzgemeinschaft,
schufen hier einen paritätischen Arbeitsausschuß
zur gemeinsamen Vertretung und Bearbeitung aller
gemeinsamen Interessen.
Dieser Gesamterfolg des Tänzerkongresses und der
Festspiele wird zweifellos für alles tänzerische
Schaffen der Gegenwart von weittragendster Be-
deutung sein und damit auch die kulturelle Wirk-
samkeit der Tanzkunst wesentlich stärken. Der
Stadt Essen gebührt das große Verdienst, durch
großzügige Unterstützung diese so bedeutungsvolle
Tagung der Tänzerschaft ermöglicht zu haben.

Verband
Deutscher Reklamefachleute E. V.

Der zweite Deutsche Tänzerkongreß in Essen/Ruhr
stellte eine überwältigende Kundgebung des deutschen
Tanzes dar. Gegenüber dem vorjährigen Kongreß
in Magdeburg betrug die Besucherzahl das Vier-
fache; ca. 1200 Tänzer und Freunde der Tanzkunst
aus 16 Nationalitäten hatten sich eingefunden. Die
Vorträge und Diskussionen, mehrfach verbunden
mit Demonstraionen, brachten einen sehr lebendigen
Erfahrungsaustausch und zeigten den großen Kreis
von Problemen auf, welche die gegenwärtige tänze-
rische Arbeit bewegen. Es ist zu erwarten, daß
dieser erstmalig so umfassende Gedanke und
Erfahrungsaustausch eine wesentliche Klärung der
Meinungen und Richtungen herbeiführen wird. So
ist bereits jetzt eine einhellige Auffassung über den
Wert und die Notwendigkeit der Tanzschrift durch-
gedrungen. Die Festspielaufführungen bewiesen in
vollstem Maße die große künstlerische Wirksamkeit
der Tanzkunst und fanden in ihrer reichen Viel-
fältigkeit einen ungeheueren Beifall. Die Festspiele
wie auch die Nachmittagsaufführungen zeigten
einen sehr interessanten Querschnitt durch den
heutigen Bühnen- und Konzerttanz.
Insgesamt bedeutet der Essener Tänzerkongress eine
große geschlossene Kundgebung der Tänzerschaft
für ihr künstlerisch-kulturelles Streben, die in der
einstimmig angenommenen Schlußresolution sowie
einer Sonderresolution der in Essen versammelten
deutschen Ballettmeister Ausdruck fand. Neben
dem Willen und der Forderung zum unbehinderten
tänzerischen Wirken im Theater steht das Ziel des
eigenen Tanztheaters für tänzerische Bühnenkunst
und chorische Laienkunst. Wesentlicher Punkt der
beiden Resolutionen ist die Anerkennung der
Wichtigkeit und Notwendigkeit der Tanzschrift Laban
als praktisches Tanznotierungsmittel sowie Aner-
kennung der Bedeutung der J. Vischer-Klamt’schen
Bewegungsschrift für Bewegungsforschung. Ent-
sprechend der großen Wichtigkeit der Tanzpädagogik
bringen die Resolutionen eine Reihe auch dahin-
gehender Forderungen, z. B. Regelung der Aus-
bildungslehrgänge', Schaffung einer Hochschule für
Tanzkunst, einer Forschunsgstätte für Bewegung
und anderes.

Vom 6. bis 10. September 1928 hielt der „Verband
Deutscher Reklamefachleute E. V.“ seine Jahres-
Hauptversammlung in Düsseldorf und Köln ab, die
gleichzeitig der Feier des 20jährigen Bestehens des
Verbandes gewidmet war. Die Tagung wurde in
Düsseldorf am Donnerstag, dem 6. September, mit
einem Reichfachgruppentag eröffnet, die weiteren
Verbandsverhandlungen fanden am 7. und 8. Sep-
tember statt. Umrahmt wurden sie am Abend des
7, September von einem Vortrag des Präsidenten
des Statistischen Reichsamtes, Professor Dr. Ernst
Wagemann, über „Wirtschaftskonjunktur und Werbe-
wesen“ und einer Vortragsmatinee am Sonntag,
dem 9. September, bei der Werbwart Weidenmüller
einen „Ueberblick über den Stand des deutschen
Werbewesens“ gab und Dr. Albrecht über „Reklame,
Wirtschaft und Kultur“ sprach. Gesellschaftliche
Veranstaltungen bildeten den Schluß in Düsseldorf.
Montag, der 12. September, war dem gemeinsamen
Besuch der Pressa in Köln gewidmet, bei dem auch
ein Empfang der Teilnehmer durch die Stadt Köln
stattfand. Eine Folge der Gründung des Kontinentalen
Reklame-Verbandes war die Beteiligung ausländischer
Gäste, und zwar der Mitglieder des Verwaltungsrates
dieses Verbandes und zahlreicher weiterer Kollegen
aus Frankreich, Holland, Oesterreich, der Schweiz
und der Tschechoslowakei.

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