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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 19.1928-1929

DOI Heft:
Heft 9
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Arendt, Erich: Gedicht: pferde
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https://doi.org/10.11588/diglit.47219#0138

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Gedicht / Erich Arendt


baumhaft fühlen äugen
bleicher rasen
wiesen riesen äugen auf
dunkel raunen
äugen fühlen bäum
umdunken lichihang
weicher rasen
lüft stehen nüsiern monde
see still um
und starren
glusen
lächlein fische
kalte
sichel
glusen äugen
äugen äugen pferde blumen
zucken die äugen um lüft
und
reiben blind weiße Schluchten
sterne stöhnen
gluten
steinen!
geäder rollt wild über die flanken erde
überhell
und bäumt
stürzt
wellen licht
schollt schwarzer wind zertreten
und
die sonnen
springen grüne flecken an
und
zucken ins knirschen
beißt geblitz
ein blitz
umzuckter bluthuf.
glotzen keucht das dunkel

in gluten ketten
kugelstumpf gebissen
knirscht
ein blick
herab
hoch tollt gezwitscher schlanken lichts
schleift über die rücken
pferde pferde pferde
blick sprung
über steinige zacken licht
gebirg volle
winde flirren die nackten sonnen
schwarz
reckt die hand
hoch
stürzt ein haupt
und blüht um blüht und blüht
mäht
silbernes rauschen
die
nacht.
blutlos wiehert
ein stern.
und schwarzblank übersinken vogelrauschen
hin zum land
die
himmel
voller furchen erden fahl
und blüten schmerzen scharen schalten wurm
hoch
verlassen flehen
halmen ranken
in erdenfrüher stunde
sinkt
ein stein
leis
beten blumenrinden äugen
leere blätter
eine nacht
herab.

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