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Leuner, Heinz David: Rache ist nicht süß
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.47223#0066
Rache ist nicht süß
Die Schriftleifung der Monatsschrift „Der Durchbruch“
wird von der IÄTL im Einverständnis mit dem Briefschreiber
um die Aufnahme folgender Zeilen gebeten:
An den Deutschen Tuberkulösen-Verein E. V.
Breslau I Ring 2 3. Februar 1932
Nach reiflicher Ueberlegung bin ich zu dem Entschluß gelangt. Ihnen
hierdurch mein Amt als erster Beisitzer zur Verfügung zu stellen und
gleichzeitig aus dem Verein auszuscheiden.
Die hauptsächlichste Veranlassung zu diesem Schrift, den ich tage-
lang bedacht habe, bildet Ihr letztes Rundschreiben, das als Antwort auf
die Handzettel der IATL gedacht war. Hätten Sie mich bei der Ab-
fassung dieses Rundschreibens hinzugezogen, so hätte ich Ihnen schon
damals erklärt, daß ich einen so falschen und den Tatsachen wider-
sprechenden Feldzug gegen das Friedmann-Mittel niemals mifmachen
kann und werde. So aber ist Ihr Rundschreiben ohne mein Wissen zu-
stande gekommen, ich lehne selbstverständlich jede Verantwortung da-
für ab und mußte aus Ihrem Verhalten, das im schärfsten Widerspruch
zu den Satzungen steht, die Konsequenz meines Ausscheidens ziehen.
Diese Ihre Erklärung steht, wie Sie wohl selbst genau wissen
werden, in einem geradezu hohnsprechenden Gegensatz zu den Tatsachen.
Sie haben sich also zu einem Schrift hinreißen lassen, der das unbestreit-
bar vorzügliche Mittel wider besseres Wissen verunglimpft . . .
Ich habe immer und überall mit größtem Nachdruck betont, daß ich
an der Güte und Wirksamkeit des Friedmann-Mittels unter keinen Um-
ständen rütteln lasse. Sie waren niemals berechtigt, das von dem
Bund in einjähriger Praxis als gut erkannte Friedmann-Mittel als schlecht
zu bezeichnen. Ich feile dem Breslauer Amtsgericht noch heute mein
Ausscheiden aus dem Vorstand des Vereins mit.
Hochachtungsvoll
Heinz Leuner
Journalist und Schriftsteller
Breslau 13, Vikforiastr. 86.
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur Andre von Kün / Berlin«Wilmersdorf
Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt / Der Höchstumfang
eines Manuskriptes für die Zeitschrift „Der Durchbruch” ist drei Druckseiten / Die Zeit-
schrift .Der Durchbruch“ ist zu beziehen: durch den gesamten Buchhandel, durch jede
Postanstalt, in den Zeitungskiosken und bei den Einzelhändlern / Jahresbezug (12 Hefte)
R.vl 3,— ohne Porto, Einzelheft 30 Rpf. Wo die Lieferung der Zeitschrift nicht zu erreichen
ist, wende man sich direkt an den Verlag / Anzeigentarif wird auf Wunsch direkt versandt /
AufL: 10000 Exemplare | Verlag F. Harnisch&< o. Bln.-Halensee | Postscheckkonto: Berlin 899
Fritz Harnisch & Co. / Druck: Max Lichtwitz Berlin SW 19
64
Die Schriftleifung der Monatsschrift „Der Durchbruch“
wird von der IÄTL im Einverständnis mit dem Briefschreiber
um die Aufnahme folgender Zeilen gebeten:
An den Deutschen Tuberkulösen-Verein E. V.
Breslau I Ring 2 3. Februar 1932
Nach reiflicher Ueberlegung bin ich zu dem Entschluß gelangt. Ihnen
hierdurch mein Amt als erster Beisitzer zur Verfügung zu stellen und
gleichzeitig aus dem Verein auszuscheiden.
Die hauptsächlichste Veranlassung zu diesem Schrift, den ich tage-
lang bedacht habe, bildet Ihr letztes Rundschreiben, das als Antwort auf
die Handzettel der IATL gedacht war. Hätten Sie mich bei der Ab-
fassung dieses Rundschreibens hinzugezogen, so hätte ich Ihnen schon
damals erklärt, daß ich einen so falschen und den Tatsachen wider-
sprechenden Feldzug gegen das Friedmann-Mittel niemals mifmachen
kann und werde. So aber ist Ihr Rundschreiben ohne mein Wissen zu-
stande gekommen, ich lehne selbstverständlich jede Verantwortung da-
für ab und mußte aus Ihrem Verhalten, das im schärfsten Widerspruch
zu den Satzungen steht, die Konsequenz meines Ausscheidens ziehen.
Diese Ihre Erklärung steht, wie Sie wohl selbst genau wissen
werden, in einem geradezu hohnsprechenden Gegensatz zu den Tatsachen.
Sie haben sich also zu einem Schrift hinreißen lassen, der das unbestreit-
bar vorzügliche Mittel wider besseres Wissen verunglimpft . . .
Ich habe immer und überall mit größtem Nachdruck betont, daß ich
an der Güte und Wirksamkeit des Friedmann-Mittels unter keinen Um-
ständen rütteln lasse. Sie waren niemals berechtigt, das von dem
Bund in einjähriger Praxis als gut erkannte Friedmann-Mittel als schlecht
zu bezeichnen. Ich feile dem Breslauer Amtsgericht noch heute mein
Ausscheiden aus dem Vorstand des Vereins mit.
Hochachtungsvoll
Heinz Leuner
Journalist und Schriftsteller
Breslau 13, Vikforiastr. 86.
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur Andre von Kün / Berlin«Wilmersdorf
Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt / Der Höchstumfang
eines Manuskriptes für die Zeitschrift „Der Durchbruch” ist drei Druckseiten / Die Zeit-
schrift .Der Durchbruch“ ist zu beziehen: durch den gesamten Buchhandel, durch jede
Postanstalt, in den Zeitungskiosken und bei den Einzelhändlern / Jahresbezug (12 Hefte)
R.vl 3,— ohne Porto, Einzelheft 30 Rpf. Wo die Lieferung der Zeitschrift nicht zu erreichen
ist, wende man sich direkt an den Verlag / Anzeigentarif wird auf Wunsch direkt versandt /
AufL: 10000 Exemplare | Verlag F. Harnisch&< o. Bln.-Halensee | Postscheckkonto: Berlin 899
Fritz Harnisch & Co. / Druck: Max Lichtwitz Berlin SW 19
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