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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 21.1932

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Für das Friedmann-Mittel
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https://doi.org/10.11588/diglit.47223#0071

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Für das Friedmann-Mittel
Neunzehnjährige Erfahrungen mit dem Friedmannschen
Mittel bei den verschiedenen Formen der Lungen- und
chirurgischen Tuberkulose
Dr. W. Pape / Sanitäfsrat und bisheriger Chefarzt des Kreiskranken-
hauses zu Herford/Mitglied des Staatlichen Ilauptausschusses (1919—1922)
zur Prüfung des Friedmann-Mittels
In neuster Zeit ist der Kampf um das Friedmannsche Heil-
und Schutzmittel gegen die Tuberkulose wieder heftig entbrannt.
Da ich von 1913, also seit 19 Jahren ununterbrochen mit diesem
Mittel behandle, halte ich mich für berechtigt, ja im Interesse der
Kranken und Gefährdeten für verpflichtet, meine Erfahrungen, die
ich dabei gesammelt habe, an Hand einiger kurz gefaßter Bei-
spiele zu veröffentlichen.
Im Jahre 1918 habe ich meine bis dahin gemachten Beob-
achtungen und guten Heilerfolge in einem Aufsatz der Münchener
Medizinischen Wochenschrift bekanntgegeben. Schon damals wurden
der Aufnahme meiner Arbeit von deren Schriftleitung Schwierig-
keiten bereitet. Meinen jetzigen Artikel jedoch haben die Mün-
chener Medizinische Wochenschrift und die Deutsche Medizinische
Wochenschrift rundweg abgelehnt. Auch von vier anderen deutschen
Fachzeitschriften erhielt ich auf meine Ankündigung, daß ich über
sehr günstige Friedmann-Erfolge zu berichten hätte,
ablehnenden oder dilatorischen Bescheid*).
Wenn ich 1918 gesagt habe, daß ich auf Grund meiner aus-
gedehnten therapeutischen Erfahrungen an Tuberkulosekranken die
guten Resultate, die damals schon Schleich, Kruse, Goepel, Kölliker,
Kühne, Palmie und viele andere hervorragende Aerzte und Forscher
mit dem Friedmannschen Mittel erzielt und veröffentlicht haben,
nur bestätigen könne, so kann ich das heute nach weiteren 14 Jahren
erst recht. Es ist mir eine große Genugtuung, daß ich von meinem
damaligen günstigen Urteil heute absolut nichts zurückzunehmen
genötigt bin. Das Mittel hat auch weiterhin voll gehalten, was ich
schon vor 14 Jahren feststellte. Ich habe mich an mehr als acht-
hundert Fällen davon überzeugen können. Wenn der Arzt die
Indikationen Professor Friedmanns streng erfüllt, dann wird er

*) Bekanntlich war I)r. Pape von der Staatsregierung, dem Preußischen
Kidcus- und Volksgesundheitsministerium 1919—20 in den engeren Aus-
schuß von 24 anerkannten Fachautoritäten (fast ausschließlich ordent-
lichen klinischen Universitätsprofessoren) zur Prüfung des Friedmann-
schen Mittels berufen, der auf Veranlassung des Preußischen Landtags
gebildet wurde. Die maßgebenden Stellen schätzen also seine Sach-
verständigkeit und Kritik offenbar hoch ein.

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