Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 21.1932

DOI article:
Für das Friedmann-Mittel
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47223#0074

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ist verschaffet, das rechte Spitzenfeld in geringem Grade. In der
linken Lunge pflaumengroße Kaverne. Auswurf enthält Tuberkel-
bazillen. F.-Impfung. Ain 8. 6. Wohlbefinden, aber Zunahme des
Auswurfs. Am 16. 7. 31 Gewichtszunahme von drei Kilo, merkliche
Abnahme des Auswurfs. Eine Kontroll-Röntgenaufnahme zeigt Auf-
hellung beider Spitzen, besonders links. Am 6. 8. 31 Befinden sehr
gut. Kein Katarrh mehr. Gewichtszunahme von im ganzen vier Kilo.
Am 10. 12. 31 hat die Verschaffung zum größten Teil normalem
Lungengewebe Platz gemacht. Befinden nach wie vor gut. Gewichts-
zunahme im ganzen 81/2 Kilo. Es besteht nur noch unerheblicher
Husten mit geringem Auswurf ohne Tuberkelbazillen. Die linksseitige
Kaverne ist verschwunden.
11. H. H., Zuschneider, 24 Jahre alt. Seif der Kindheit Husten und
Auswurf. Vor zehn Jahren Kur in Lippspringe. Eltern und Ge-
schwister gesund. Im linken Unferlappen Katarrh. Das Röntgen-
bild zeigt im linken Unterlappen streifige Verschattung und in«
linken verbreiterten Hilus kirschgroße Bronchialdrüse. Am 22. 10. 31
F.-Impfung. Am 1. 2. 32 Wohlbefinden. Appetit gut, Husten und
Auswurf nur noch sehr wenig. Röntgenkonfrollbild zeigt den linken
Hilus erheblich schmaler und von der Bronchialdrüse ist nichts mehr
zu sehen.
12. F. K., Bücherrevisor. Befund am 10. 10. 31: Auf der rechten Lunge
abgeschwächtes Äfmungsgeräusch und leichte Schallverkürzung. Rechte
Lunge bleibt bei der Atmung zurück. Röntgenbild zeigt strangförmige
Trübung in der rechten Lunge, in der linken Verbreiterung der Hilus-
zeichnung. Typische beginnende Tuberkulose. Am 20. 10. 31 F.-Imp-
fung (ganz schwach). Am 24. 11. 31 schreibt K.: „Ich habe mich bis-
her nach der Einspritzung sehr wohl gefühlt und keinerlei Beschwerden
mehr gehabt.“ Ist geheilt.
13. P. B., 21 Jahre alt, Schlosser. Kräftiget, gut genährter Mann. Beide
Elfern an Lungentuberkulose gestorben. Seit vier Jahren linksseitiger
tuberkulöser Lungenkafarrh. 1926 Heilstätte bis März 1927, dann
Pneumothorax. 1928 wiederum Heilstätte. 1929 Haemopfoe. Ein
halbes Jahr im Krankenhause, dann bis Februar 1930 Heilstätte. Von
da arbeitsfähig entlassen. Erkrankte aber bald wieder. Vom 10. 3. 31
bis 2. 4. 31 wieder in Heilstätte, von wo B. mit der Weisung ent-
lassen wird, sich in seiner Vaterstadt eine Thoracoplasfik machen zu
lassen. Bei der Entlassung (es war einige Wochen vor
Ostern) wurde ihm von dem Heilstättenarzt gesagt,
daß, wenn er in die Operation nicht einwillige, seine
Angehörigen schon am Osterfest einen Kranz auf
sein Grab legen könnten.
B. hat es vorgezogen, die Operation nicht machen zu lassen.
18. 4. 31: Das Röntgenbild zeigt Verschaffung des linken Ober-
lappens und walnußgroße Kaverne im dritten Intercostalraum links.
Rechter Hilus verbreitert. Friedmann-Injektion. 6. 6. 31: Befinden
gut. Husten und Auswurf weniger. 24. 7. 31: Kontroll-Röntgen-
aufnahme zeigt wesentliche Besserung. Verschattung links viel ge-
ringer. Kaverne verkleinert. 1. 2. 32 Befinden dauernd gut. Morgens
etwas Auswurf. Es besteht noch mäßiger linksseitiger Katarrh. Zweite
Könfgen-Kontrollaufnahme zeigt Abnahme der Verschaffung, Ka-
verne verschwunden.
14. G. L., Schlosserlehrling, 17 Jahre alt. Seif einem halben Jahr lungen-
krank. Ernährungszustand mittelmäßig. Körpergewicht 47i/2 Kilo.
Sputum positiv. 10. 9. 31 Röntgenbefund: Beide Lungenspitzen ver-
schaffet, rechts mehr als links. Im linken Hilus drei vergrößerte

70
 
Annotationen