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Allgemeine Literaturzeitung: Supplemente zur allgemeinen Literatur-Zeitung — 1785 (1787)

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Supplemente zur Allgemeinen Literatur-Zeitung vom Jahre 1785 - Erste Lieferung
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Numero 9
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https://doi.org/10.11588/diglit.47940#0041
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33

Supplemente

vom Jahre 1785.

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Numero 9.

GOT TESGELAHKTHEIT.
s -w-Räz, bey Weingand undFerstl: Was enthal-
ten die wahren Urkunden der chrißlichen Al-
terthums von der Ohrenbeichte ? wider die Brochiire
des von Eybel. Vom £sgnaz Moßer, Lehrer der Mo-
ral in Gräz. 1784. 7 Bog. 8.
Nach des Verfassers Ermeßen sühlen in des
grossen Kaisers Staaten alle, Protestanten und Isra-
eliten, die Süße des Friedens; nur die herrschende
Religion kann noch zur Stunde die Früchte derDuld-
samkeit nicht schmecken. Denn noch immer er-
scheinen Schriften, wodurch die katholische Lehre
angesallen wird, nicht von Gegnern, sondern von
solchen Leuten, die lieh als Katholiken, wenigss
mit dem Munde, bekennen. S9 einer ist nun auch
H err Eybel, noch dazu ein Untheolog! Inzwischen
griff er bisher nur Nebensachen an; aber itzt ziehet
er gar wider ein Sakrament los, und will demsel-
ben einen andern Form geben, als ihm die ganze
katholische Kirche von jeher gegeben hat. Und
dieser Schritt, meint der Verfaiser, sey unerhört.
Dafür aber muss sseh nun auch Eybel hier sagen las-
sen, dass er derbe theologifche Böcke begangen und
Glaubenswidrige Schnitzer gemacht habe. Der
Verfaiser geht die Stellen der Kirchenväter durch,
aus welchen Eybel hatte darthun wollen, dass die
Ohrenbeichte der alten Kirche unbekannt gewesen
sey, und sucht nicht nur zu zeigen, dass sie das
nicht beweisen, was sein Gegner daraus hatte her-
leiten wollen, sondern setzt ihnen auch andre Stel-
len eben derselben Schriftsteller entgegen, aus wel-
chen das Alter und die Nothwendigkeit der Ohren-
beichte klärlich erhellen soll. Allein Herr Μ. ist
von seinem dogmatischen System so voll, dass er
meistens da etwas ssehet, wo unbefangene und
des Alterthums kundige Leser, welche die Stellen
in ihrem Zusammenhange betrachten, nichts sehen,
und dass es ihm leicht ist, durch Hülfe einiger Con-
sequenzen Sätze aus Stellen herauszuziehen, die der
Unpartheyische darinn nicht zu finden weiss. Ge-
legentlich bekommt auch S. 82 Sarpi seinen Theil,
der unverschämte und grobe Sarpi, dieser dreiße
Schimpfer, und nichtswürdige verleumderische Zeuge,
der den heiligen Kirchenrath zu Trient so pöbelhast
A. L. Z. 1785· Suppletnenthandf

durchlasst und ihn mit unwahrhasten groben und
verleumderifchen Anektoden (so ist etlichemal ge-
druckt) insultirt. Sapienti sat.1 Waiufür deutseh
der Verfaiser schreibe, lässt sich ungemkr schon aus
den Ausdrücken abnehmen, die wir treulich aus
seinem Buch copirt haben.
ARZNE TGELAHR THEIT.
Leipzig, bey Böhme: Friedr. Aug. TVeiz,
praktischen Arzts zu Naumburg, neue Leclüre sür
deutfehe Wundärzte. Erster Band. 194 S. in 8·
Diese Schrift ist eine Fortsetzung der Neuen
Auszüge des Hrn. D. Weiz , und hat einen verän-
derten Titel bekommen, weil jene Sammlung be-
reits bis auf 18 Bände angewachsen war. Der Plan
des Veifaisers ist bekannt, und die vielen hinter
einander herausgekommenen Bände kann Herr
als Beweise der giinstigen Ausnahme seines Publi-
cums ansehen. Gegen die Nutzbarkeit dieser Ar-
beit ist nichts einzuwenden ,· doch wäre zuw nschen,
dass in der Auswahl der Dissertationen etwas mehr
Strenge Statt fände. Auch ist der weitläufige Aus-
zug aus dem sogenannten curriculo vitae jedes Can-
didaten sehr überssiilsig, und dient nur dazu, die
Bögen zu füllen, — Diesmal kommen folgende
Dilsertationen und Programmen vor: Nicolai vom
Nutzen der Eilig - Klystiere; ebenderfelbe vom aus?
serlichen Nutzen des kalten Waisers; Mauer vom
Nutzen des kalten Waisers im Nervenfieber; Kar-
pinsky von den Hindernilsen beym Steinschnitt; Hart-
wig von einigen Spiessglas-Präparaten; Gehler über
die Weinprobe; ebenderselbe von der Erprobung
des mit Eisen verfälschten Weins. — Die Anzeige
der hier beurtheilten neuen Bücher, deren Anzahl
9 beträgt, übergehen wir, um nicht die blossen
Titel abzuschreiben. Am Ende steht ein Aufsat®
von Herrn Doftor Lieberkühn zu Barby, über einen
durch die Elektricität geheilten Veitstanz. — Die
Auszüge des Herrn Weiz sind treu und vollständig,
nur hie und da etwas zu weitläufig,
PHFSIK.
Bremen, bey G. Ludw. Förster: Physifcher
Bericht von der seurigen Lusterscheinung, welche am
■.y
 
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