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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0037
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Friedersdorf.

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Links steht die h. Barbara mit einem Hostienkelche und einem Thnrme; ihr
Gesichtstyups ist deutsch. Es folgt der Apostel Simon mit der Säge in ein
rothes Le wand und einen grünen Mantel gekleidet. Eine Landschaft bildet den
Hintergrund. Das Gesicht des Heiligen ist gut dargestellt. Auf der folgenden
Tafel ist der Apostel Judas Taddäus mit der Eeitle zu sehen, eine stämmige Figur
mit charaktervollem Gesichte. Schliesslich sehen wir die h. Margaretha mit einem
rothen Ereuze in der Rechten und den Drachen an der Eette haltend. Sie ist in
ein gelbes Unterkleid und einen rothen Mantel gekleidet. (Einet man nun auch
das zweite Fiügelpaar, so sehen wir den letzten Prospect, welcher aus geschnitzten
und bemalten Holztiguren besteht:







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Links steht die h. Ursula mit Pfeil und Buch; im Schreine selbst folgt der
h. Hubertus, welcher an einem Pfeile, den er hält, zu erkennen ist. Die Mitte
nimmt Maria mit dem Einde ein, zu ihrer Linken steht die h. Catharina mit Buch,
Schwert und Rad. Im rechten Flügel befindet sich die h. Elisabeth mit einer
Schale und einem Eörbchen, an weiches ein Eind fasst. Da in den wenig tiefen
Flügeln eine volle Figur nicht Platz gehabt hätte, so sind die beiden Figuren in ihnen
gleichsam halbirt worden, um reiiefartig zu erscheinen. Als Bekrönung steht vor
unbedeutendem Maasswerksaufbau ein in kleinerem Maassstabe gehaltener Cruci-
fixus, von dem es jedoch nicht sicher zu sagen ist, ob er in dieselbe Zeit gehört
wie die anderen Holzbiider. Die Predella endlich zeigt diese Ansicht:


]inks ist ein Misererebild , jedoch nur als Halbfigur Christi gemalt, rechts ebenfalls
als Halbfigur eine Heilige, welche zum Gebete die Hände faltet und vielleicht Maria
ist. Das mittlere Stück der Predella enthält als Holzsculpturen eine Heilige, welche
eine Schüssel mit Pinien dem Einde in Marias Schoosse darbringt. Die Heilige
ist in einem kleineren Maassstabe als Maria gehalten, wahrscheinlich ist es die
h. Anna.
Die leider in späterer Zeit einmal lackirtrn Scnlpturen sind im Ganzen
gut; die Haltung ist nicht ganz tadellos, doch bemerkt man ein Streben nach
Naturwahrheit. Daraufhin deuten auch die Enitterfalten der Gewänder. Die
 
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