Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 47.1936

DOI Artikel:
Tschauner, Ellie: Das ideale Kinderzimmer
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10943#0110

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DAS IDEALE KINDERZIMMER

Das ist der große Unterschied zwischen einst und
jetzt: Unsere Eltern richteten uns Kindern Zim-
mer ein, die von ihrem Standpunkt aus schön waren,
ihren Wünschen und Vorstellungen (lies Vorurteilen)
entsprachen. Die Eltern von heute schalten sich selbst
und ihre Wünsche aus, wollen nur dem Kinde einen
Raum geben, der vom Kinde aus gesehen schön ist
und dessen Neigungen entspricht. Wer zweifelt daran,
daß unsere Eltern es gut gemeint haben ? Aber sie
dachten in einer falschen Richtung. Ein Kind ist
etwas Süßes, Niedliches, also muß auch ein Kinder-
zimmer etwas Süßes, Niedliches sein. Es mußte weiße
Möbel haben, weiße Gardinen mit Röschen, alles hell
und zart. Jeder Fleck war darauf zu sehen, jede Kin-
derpfote hinterließ bei jedem Griff (denn wann waren
Kinderhände jemals sauber?) eine deutliche Spur.
Niemals war richtig Platz in diesen Kinderzimmern.

Überall stand und lag etwas, Vasen, Deckchen, Gegen-
stände auf Tischen, Kommoden und Wandborden,
und Achtung! die große Kanne auf dem Waschtisch!
Und wenn das Spielen beendet war, dann kam die
bittere Arbeit des Aufräumens, das weitaus schwieri-
ger war als heute in den modernen Kinderzimmern.
Mühsam wurden die Spiele in einen engen Schrank
hineingeschichtet, und wenn man nur einmal rasch
hineinlangte, geriet das ganze Gebilde wieder völlig
in Unordnung.

Für die Eltern von heute ist das Kinderzimmer der
durchdachteste Raum im Hause. Die erwachende
Seele des Kindes soll nicht von häßlichen und sinn-
losen Dingen umgeben sein, und die wachsenden
Fähigkeiten und Geisteskräfte müssen Raum finden.

Ideal ist die Lösung, die Professor Breuhaus für
seinen Sohn gefunden hat. Klar und übersichtlich ist
 
Annotationen