Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 47.1936

DOI Artikel:
Kunst und Kunsthandwerk am Bau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10943#0384

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
372

INNEN-DEKORATION

»GROSSE HALLE«
RAUMGESTALTUNG
ARCHITEKT CURT
SCH1EMICHEN-LPZ.

brauchsgegenstände. Das Ziel war auch hier, eine ma- Nun begann sich mehr und mehr die Einsicht

terialgerechte und den neuzeitlichen Arbeitsverfahren durchzusetzen, daß eine Behandlung einzelner Sym-

entsprechende saubere Gestaltung zu rinden. ptome den Zerfall nicht aufhalten könne, solange

Heute wissen wir, daß der gutgemeinte Wille, vom nichteine grundlegende Erneuerung auf weltanschau-

Bezirk des Kulturellen aus allein eine Wiedergesun- lichem Gebiet das Übel von der Wurzel her zu besei-

dung des deutschen Volkes zu erreichen, scheitern tigen vermochte. Es handelte sich darum, einen

mußte. Was bedeutete es schon, wenn da und dort übersteigerten Individualismus durch einen völkisch

Schlechtes durch Besseres ersetzt wurde, solange eine gebundenen Gemeinschaftsgedanken zu ersetzen: Ge-

ins Maßlose entwickelte Wirtschaft losgelöst vom Ge- meinnutz vor Eigennutz. Damit wird auch die Kultur

samtgeschehen ihre egoistischen Ziele verfolgte und wieder in die allein mögliche Form eines völkisch

sich im Politischen die Gegensätze immer mehr als klar umrissenen Staatsbewußtseins eingefügt,

unüberbrückbar erwiesen. Eine langsame Klärung Die erste Voraussetzung für die Weiterentwicklung

brachten erst die Nachkriegsjahre, als der Zerfall unserer Baukultur ist, daß die Menschen wie in

unseres kulturellen, wirtschaftlichen und politischen früheren Zeiten wieder ein einheitliches Weltbild in

Lebens eine deutlich erkennbare Tatsache wurde. sich tragen und stillschweigend eine soziale Ordnung
 
Annotationen