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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Obermayer, Albert von: Neuerungen in der Dreifarbenphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0149

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Fleuerungen in der Dreifarbenphotographie.

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durch eine Spalte blickt, die uon einer bestimmten ?arbe ge-
troffen wird, sieht das Gitter in jener Sarbe gleichmäßig er-
leuchtet und gut konturiert. Die Ablenkung einer 5arbe hängt
uon der Zahl der Einien auf den ITlillimcter ab. mit Gittern
uon nerschiedener Einienzahl auf den JTlillimeter, die hinter die
linse gestellt werden, lassen sich auf die Spalte S beliebige
Warben werfen. Es erscheint hiernach möglich, hinter der Einse
drei Gitter anzubringen, non denen jenes mit der geringsten
Strichzahl das Rot, ein anderes mit größerer Strichzahl das
Gelbgrün und ein drittes mit der größten Strichzahl das Blau
auf die Spalte S wirft. Gin Auge würde dort alle drei Gitter
in den zugehörigen Warben wahrnehmen. Um somit das Bild
einer roten Blume mit grünen Blättern auf blauem Grunde zu
erhalten, müßten, wie in Sig. 61 dargestellt ist, die roten Blüten
uon etwa 100, die grünen Blätter uon
etwa 125 und der blaue Hintergrund uon
etwa 150 Einien auf den millimeter durch¬
zogen werden. Dieses farblose Gitter, hinter
die Einse B gebracht, ließe, bei passender
Wahl der Stellung des Spaltes, das Bild
entsprechend gefärbt erscheinen.
Zur Herstellung solcher Gitter kann
lichtempfindliche Chromgelatine uerwendet
werden. Dazu sind drei Positiue nötig, welche
uon Hegatiuen kopiert werden, die mit den
entsprechenden Sarbenfiltern aufgenommen
würden, das sind drei monochrome. Ulan
wird das eine Beugungsgitter auf Spiegelglas für Rot mit
der Gelatine in Kontakt bringen und das zugehörige Positiv»
darauf projizieren, sodann dieses Gitter durch das zweite für
Gelbgrün erseßen und das zweite Diapositiu darauf projizieren,
endlich das dritte Gitter für Blau auflegen und das dritte Positiu
projizieren und entwickeln. Die durchsichtigen Stellen der Dia-
positioe werden zur Erzeugung uon Gitterlinien auf die Chrom-
gelatine Veranlassung geben, während die gedeckten Stellen die
Wirkung aufheben. Solche Gitter können ohne weiteres kopiert
werden und geben stets, wie die Gitter, jedesmal ein Positiu. Wenn
jedes Diapositiu gerade nur für die zugehörige 5arbe durchlässig
wäre, so könnte ein solches Gitter, wie in Sig. 61 dargestellt,
damit erzielt werden. Die zu photographierenden Objekte zeigen
indessen mischfarben, welche sich aus den Grundfarben zu-
sammenseßen, und bei der oben angeführten Projektion der drei
Diapositiue werden auf der lichtempfindlichen Platte stellenweise
periodische Ueberlagerungen uon Gitterstreifen stattfinden, welche
selbst wieder zur Bildung uon Spektren, jedenfalls aber zu
 
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