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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 21.1907

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41966#0586

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Autotypie. — Kopierungen auf ITletall u. s. w.

und Weglosen der nicht bedruckten Stellen entstehen, erhielten
Dr. Julius Precht in Hannouer und Carl Piepenbrinck in
Rüttenscheid bei Cssen (Ruhr) das D. R.-P. llr. 167365 uom
12. August 1905, ausgegeben am 25. Januar 1906. Zur Her-
stellung der Schicht wird ein Spirituslack und zum Auflösen
der unbedruckten Stellen Alkohol oermendet. Die so entstehen-
den, im wesentlichen aus Tack bestehenden Zurichtungen uer-
einigen eine ausreichende Widerstandskraft mit einer gewissen
Zähigkeit, die sie oor dem Abbröckeln bewahrt. Die praktische
Ausführung gestaltet sich so, daß kräftiges Papier maschinen-
mäßig mit einer gleichmäßigen dicken Schicht Spirituslack über-
zogen wird, dem kleine Oelmengen zur Crzielung größerer Ge-
schmeidigkeit zugeseßt sind, llach dem Trocknen bildet dieses
Papier die Grundlage der Zurichtungsform. Das Papier wird
in gewöhnlicher Weise nach dem Original oder Galoano bedruckt
und der Druckabzug mit einem in Alkohol unlöslichen Puloer
eingestäubt. Als solches uerwendet man zweckmäßig Asphalt
oder, wenn das Relief sehr große Härte haben soll, Quarzpuloer
oder auch Mischungen non beiden. Asphalt oder ähnliche
alkoholunlösliche Stoffe werden durch schwaches Erwärmen
des Druckabzuges angeschmolzen. Darauf wird das Tackpapier
mit Spiritus übergossen. Die Tackschicht löst sich an allen nicht
bedruckten Stellen, und das Relief bleibt auf dem Papiergrund
stehen. Das Ganze wird zur besseren Bindung mit zwei-
prozentiger Gelatinelösung oder auch mit einer schwachen Tösung
uon Mastix, Schellack oder Sandarak in Alkohol übergossen.
Das nunmehr fertige Relief wird auf dem Druckzylinder be-
festigt und bildet die Kraffzurichfung unter dem Druckbogen.

Ein Handdruckuerfahren für Künstler beschreibt 5riß
Scholl in Dachau bei München (D. R.-P. llr. 161416) in „Graph.
Künste“ München 1906, 5. 305. Eine Platte wird mit einem
wasserlöslichen Grund überzogen, die Zeichnung mit Asphalt-
(Eisen-) Tack hergestellt, getrocknet, der weiße Grund dadurch
oertieft, daß man ein nasses Stück Töschpapier auflegf, nach
einigen Minuten wieder abhebt und damit den gelösten Grund
entfernt. Dann drückt man ein trockenes Töschpapier oder
einen trockenen Teinwandlappen an, wodurch man den auf-
geweichten Grund entfernt. An den Stellen jedoch, wo der
Plattengrund durch die Asphaltzeichnung geschüßt war, bleibt
der Grund unberührt, so daß die Zeichnung nun erhaben auf
der Platte steht und nach dem Trocknen gedrückt werden kaun.
Größere weiße Stellen werden tiefer gestaltet, indem man die
Zeichnung noch einmal mit Tack übergeht über die Konturen
hinaus, so daß ein Unterwaschen unmöglich wird, wenn man
 
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