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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 57.1941-1942

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https://doi.org/10.11588/diglit.16490#0031

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Dresden, g roße Dresdner Kunstausstellung
1941. Zum zweiten Male stellt der Dresdner Künstlerbund,
der fast alle Dresdner Künstler zusammenfaßt, seine reprä-
sentativsten Mitglieder in einer Ausstellung heraus. Unter
Leitung des Bildhauers Adolf Liebermann, der zugleich den
Vorsitz des Künstlerbundes führt, ist eine vortreffliche Schau
von Werken der Plastik, Malerei und Graphik zusammenge-
kommen, die über Sachsen hinaus berechtigtes Aufsehen er-
regt hat. Die Ausstellungsleitung kann so mit berechtigtem
Stolz den größten ideellen und materiellen Erfolg seit Jahren
für sich buchen. Der Erfolg erscheint um so größer, wenn
man bedenkt, daß ein wesentlicher Teil der Künstler sich im
Felde oder wenigstens im Militärdienst befindet. Reichsstatt-
halter Mutschmann hat die Schirmherrschaft der Ausstellung Werner mit einem Porträt Kurt Hagers fort. Hermann Rad-
übernommen, datz wäre mit den Köpfen eines „Unbekannter Soldat" und
Die monumentale Plastik ist durch eine Reihe bedeutender des „Malers Fritz Winkler" besonders hervorzuheben, ebenso
Werke vertreten. Otto Rosts „Kniende Haarflechterin" zeigt Hermann Richter mit einem getönten Gips „Junge Mutter",
in kraftvoller Bewegung das gelöste Spiel der Muskeln. Das Etha Richters meisterliche Tierplastiken zeigen ein tiefes
Bildnis der Schauspielerin Manja Behrens gibt ein anderes Einfühlungsvermögen in die Tierseele.

Beispiel der umfassenden Begabung dieses Künstlers. Adolf Die große Komposition ist verhältnismäßig wenig vertreten.
Liebermann zeigtzwei große Werke, „Kampfruf, ein Schwert- Otto Schubert zeigt ein gerafftes, farbig starkes Bild „Mutter
schwingender Jüngling, dessen Muskeln zum Angriff ge- mit Kindern", während Gerhard Keil seine „Turnerinnen" in
spannt sind, und „Hart am Feind". Seine trefflichen Bildnis- drei Gruppen, farbig zurückhaltend, zusammenfaßt. Hierher
büsten gehen der Charakteristik der Dargestellten bis ins gehören auch Bernhard Müllers gutgebaute „Obsternte" und
Feinste nach. Georg Türkes „Heldenlorbeer" genannter Mäd- Herbert Lehmanns lockerer gesehene „Heimkehr". Monumen-
chenakt ist zurückhaltender in der Bewegung und im Aus- tal gesehen sind gleichfalls Fritz Winklers „Ochsen im Joch",
druck mehr nach innen gewendet. In die gleiche Reihe ge- Erich Fraas „Pflüger" und Hans Jüchsers „Erdarbeiter",
hören Paul Berger mit einem lebensgroßen „Fechter" und Zahlreich sind die Aktkompositionen. Johannes Beutner ist
Paul Lindau mit einer Mädchengestalt „Auf der Höhe des mit „Zwei Nereiden", die sein ganzes Können zeigen, vertre-
Lebens". Die Tradition der Dresdner Bildnisbüsten setzen len. Neben ihm muß Ernst Bursche mit seinem Gemälde
Peter Pöppelmann mit einer Beethovenbüste und Selmar „Frauen am Ufer des Meeres" genannt werden. Bichard Dietze

1941/42.1. 1

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