Jubiläums-Ausstellung des Künstlerhauses Wien
aus Anlaß seines 80jährigen Bestehens. Von Franz Ottmann
Die „Gesellschaft bildender Künstler Wiens Künst-
lerhaus" — das letzte Wort bezeichnet jetzt nicht nur
einen Ort, sondern auch die Vereinigung selbst —
feiert in einer zwei Häuser füllenden Ausstellung
das Fest ihrer Gründung und gibt damit willkomme-
nen Anlaß, ihrer kaum auf zählbaren Verdienste um
das Kunstleben Wiens zu gedenken. 1861 bestanden
zwar schon 5 Vereine, aber sie waren nicht straff ge-
nug organisiert, um dem bestehenden Bedürfnis nach
einer Sammelstelle der künstlerischen und wirtschaft-
lichen Interessen nachzukommen. Erst aus einem
vierten Kunstverein „Eintracht1- (1857), der sich
durch Teilnahme an Ausstellungen in München und
Stuttgart bewährt hatte, ging 1861 die „Genossen-
schaft bildender Künstler Wiens" hervor, die sogleich
die Bildung einer eigenen Sektion des Unterrichts-
ministeriums für sämtliche Kunstangelegenheiten
des Reiches durchsetzte, ein Erfolg, der nun die neue
Gemeinschaft erst recht legitimierte. Sie stellte sich
damit in den Schutz des Staates, der dieses Vertrauen
all die Jahrzehnte her durchaus gerechtfertigt hat.
Zugleich war damit ein Zusammenhalt mit anderen
Kunst für Alle, Jahrg. 57. Heft 5, Februar 1942
13
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aus Anlaß seines 80jährigen Bestehens. Von Franz Ottmann
Die „Gesellschaft bildender Künstler Wiens Künst-
lerhaus" — das letzte Wort bezeichnet jetzt nicht nur
einen Ort, sondern auch die Vereinigung selbst —
feiert in einer zwei Häuser füllenden Ausstellung
das Fest ihrer Gründung und gibt damit willkomme-
nen Anlaß, ihrer kaum auf zählbaren Verdienste um
das Kunstleben Wiens zu gedenken. 1861 bestanden
zwar schon 5 Vereine, aber sie waren nicht straff ge-
nug organisiert, um dem bestehenden Bedürfnis nach
einer Sammelstelle der künstlerischen und wirtschaft-
lichen Interessen nachzukommen. Erst aus einem
vierten Kunstverein „Eintracht1- (1857), der sich
durch Teilnahme an Ausstellungen in München und
Stuttgart bewährt hatte, ging 1861 die „Genossen-
schaft bildender Künstler Wiens" hervor, die sogleich
die Bildung einer eigenen Sektion des Unterrichts-
ministeriums für sämtliche Kunstangelegenheiten
des Reiches durchsetzte, ein Erfolg, der nun die neue
Gemeinschaft erst recht legitimierte. Sie stellte sich
damit in den Schutz des Staates, der dieses Vertrauen
all die Jahrzehnte her durchaus gerechtfertigt hat.
Zugleich war damit ein Zusammenhalt mit anderen
Kunst für Alle, Jahrg. 57. Heft 5, Februar 1942
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