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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 57.1941-1942

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Gotzes, August: Heinrich von Richthofen
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Kunstliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.16490#0327

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H. von Richthofen. Berg im Morgenlicht

Schicht um Schicht aufgebauten Bildern die Land-
schaft handgreiflich vor uns. Entzückender Glanz des
Farbenspiels und tiefe Erfassung des Naturhaften
verbindet er mit starkem Sinn für das Zeichnerische
und mit der Eigenart einer Technik, die unermüd-
liche Selbstschulung voraussetzt. Seine Landschaften
sind Offenbarungen der Herrlichkeit und Schönheit
der Natur, vermittelt von einem Künstler, der auf
das engste mit ihr verbunden ist, der ihre feinsten
Regungen zu deuten und festzuhalten weiß. Tiefe
Yerinnerlichung und gleiche technische Vorzüge
zeichnen auch seine Bildnisse aus. Aus jedem seiner

Bilder spricht stärkstes Verantwortungsbewußtsein.
Keines ist flüchtig hingeworfen. Sie beeindrucken und
fesseln uns wie erhabene Bauwerke, hinter denen ein
großer Meister steht.

Die Bestrebungen und das Können Professor von
Richthofens finden in maßgebenden Kreisen Wer-
tung und Anerkennung. Der Führer, Reichsmarschall
Göring, hohe Dienststellen usw. haben Werke seiner
Hand erworben. Sein Schaffensweg innerhalb des
deutschen Kunstgestaltens ist ihm vorgezeichnet. Auf
ihm schreitet er vorwärts, seinem Ziel entgegen.

Kunstliteratur

Karl Scheffler: Die großen französischen
Maler des 19. Jahrhunderts

Mit 110 Abbildungen und 11 Farblafeln. F. Bruckmann Verlag,
München 1942. Geb. RM. 11,70.

In einer Folge von kurzen biographischen Essays, die nach
ihrem innern geistesgeschichtlichen Zusammenhang zu einem
prächtig ausgestatteten Band vereinigt sind, behandelt Karl
Scheffler den Ablauf der französischen Malerei des 19. Jahr-
hunderts. Da bei den Malern des vergangenen Jahrhunderts

die Farbe ein wesentliches malerisches Ausdrucksmittel war,
der „Temperamentswert der Farbe" erst eigentlich entdeckt
wurde, ergeben die farbigen Tafeln des Buches nach Bildern
von Delacroix, Corot, Courbet, Manet, Monet (siehe Eingangs-
bild), Sisley, Degas, Renoir, Cezanne und Van Gogh eine Be-
reicherung der Anschauimg, die heute, wo die Museen unzu-
gänglich sind, dem Leser doppelt erwünscht sein muß. Karl
Scheffler kann aus der langjährigen Erfahrung eines kriti-
schen Kenners von Malern handeln, deren Wirken er teils
noch miterlebt hat und für die er in einer Zeit, als sie noch

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