Ferdinand Liebermann. Führerbüste
Ferdinand Liebermann zum Gedächtnis. Von Hubert Wilm
Mit Ferdinand Liebermann, der nach langem, schwe-
rem Leiden am 28. November 1941 in seinem Münch-
ner Heim an der Kunigundenstraße verschieden ist,
ging ein Bildhauer dahin, der mit Münchens kultu-
reller Entwicklung während der letzten Jahrzehnte
eng verbunden war. Nicht nur als freischaffender
Bildhauer von Rang, auch als allezeit bereiter, er-
fahrener Berater, hat der seit 1955 als Ratsherr der
Hauptstadt der Bewegung tätige Künstler seinen
wohlabgemessenen Beitrag zur kulturellen Aufbau-
arbeit der letzten Jahre geleistet. A^on seinem hand-
werklich schlichten Atelier an der Theresienstraße,
wo viele Freunde und Verehrer seiner Kunst sich oft
und gerne zusammenfanden, sind viele und wertvolle
Anregungen ausgegangen, und nur die zurückhal-
tende und bescheidene menschliche Art Liebermanns
trägt Schuld daran, daß sein soziales und organisa-
torisches Wirken einer größeren Öffentlichkeit fast
unbekannt geblieben ist.
Sein künstlerisches Schaffen jedoch fand frühzeitig
in München und weit darüberhinaus im ganzen Reich
jene Beachtung, die es seiner Bedeutung nach ver-
diente. In jungen Jahren schon kam der 1885 im Ko-
burgischen geborene Bildhauer nach München, wo er
zuerst auf der damaligen Kunstgewerbeschule und
später auf der Akademie der bildenden Künste seine
Ausbildung erhielt. Zu jener Zeit stand die I^ehre
des Naturalismus für die studierenden Bildhauer im
Kunst für Alle, Jahrg. 57, Heft 5, Februar 1942
15
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Ferdinand Liebermann zum Gedächtnis. Von Hubert Wilm
Mit Ferdinand Liebermann, der nach langem, schwe-
rem Leiden am 28. November 1941 in seinem Münch-
ner Heim an der Kunigundenstraße verschieden ist,
ging ein Bildhauer dahin, der mit Münchens kultu-
reller Entwicklung während der letzten Jahrzehnte
eng verbunden war. Nicht nur als freischaffender
Bildhauer von Rang, auch als allezeit bereiter, er-
fahrener Berater, hat der seit 1955 als Ratsherr der
Hauptstadt der Bewegung tätige Künstler seinen
wohlabgemessenen Beitrag zur kulturellen Aufbau-
arbeit der letzten Jahre geleistet. A^on seinem hand-
werklich schlichten Atelier an der Theresienstraße,
wo viele Freunde und Verehrer seiner Kunst sich oft
und gerne zusammenfanden, sind viele und wertvolle
Anregungen ausgegangen, und nur die zurückhal-
tende und bescheidene menschliche Art Liebermanns
trägt Schuld daran, daß sein soziales und organisa-
torisches Wirken einer größeren Öffentlichkeit fast
unbekannt geblieben ist.
Sein künstlerisches Schaffen jedoch fand frühzeitig
in München und weit darüberhinaus im ganzen Reich
jene Beachtung, die es seiner Bedeutung nach ver-
diente. In jungen Jahren schon kam der 1885 im Ko-
burgischen geborene Bildhauer nach München, wo er
zuerst auf der damaligen Kunstgewerbeschule und
später auf der Akademie der bildenden Künste seine
Ausbildung erhielt. Zu jener Zeit stand die I^ehre
des Naturalismus für die studierenden Bildhauer im
Kunst für Alle, Jahrg. 57, Heft 5, Februar 1942
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