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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 57.1941-1942

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Ehl, Heinrich: Künstlerische Pressefreiheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.16490#0540

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Foto Helmuth Sattler, Altona

A.F

Aus

Künstlerische Pressezeichnung

Der Kunstverein in Hamburg hatte zum ersten Male die künst-
lerische Pressezeichnung zum Gegenstand einer besonderen
Ausstellung gemacht. Absicht dabei war, einmal zu zeigen, was
es auf diesem Gebiete im Augenblick gibt, wie die Aufgabe an-
gefaßt wird und dann vor allem klarzustellen, daß auch in der
Tagespresse das Künstlerische an der Zeichnung entscheidend
für die beabsichtigte Wirkung ist. Somit konnte sowohl dem
Vorurteil entgegengetreten werden, daß Zeichnungen in der
Zeitung nur neben der Kunst einherlaufen könnten, wie auch
dem anderen der Künstler selbst, es lohne sich nicht, wertvolle
Blätter für den vorübergehenden Zweck der Tagespresse zu
schaffen. Gezeigt wurden Karikaturen, Moden, das Theater,
Reisebilder und in beschränkterem Umfange auch einige Bild-
nisse. Vertreten waren u. a. Schillings, Garven, Plauen, Jung-
fermann, Pudlich, Erik, Hegenbarth, A.Paul Weber und Kubin.
Weber trat mit ungewöhnlich bedeutenden Arbeiten nach In-

aul Weber. Daily Telegraph

er Ausstellung künstlerischer Pressezeichnungen im Kunstverein Hamburg

halt und Form großer Zeichnungen hervor. Von weniger be-
kannten Namen fielen der Hamburger F. Husmann durch
lebendige Federskizzen, E. M. Engert durch ausgezeichnete
Schattenrisse, Hanna Nagels mit lebhaften Modedarstellungen,
A. Mather durch szenische Theaterentwürfe auf. Außer Origi-
nalzeichnungen waren auch Zeitungen und Zeitschriften zu
sehen, um die Vervielfältigung der künstlerischen Stücke an-
schaulich zu machen. Als Ergebnis der Schau wäre eine recht
hochstehende Leistung der Pressezeichnung in der Gegenwart
festzustellen. Ob sich mit der Zeit und Entwicklung dieses
Kunstausschnitts ein eigener Typ der künstlerischen Presse-
zeichnung herausbilden wird, bleibt abzuwarten. Für die Satire
ist er freilich längst vorhanden. Es wird alles auf die verständ-
nisvolle Zusammenarbeit des Künstlers und des Pressemanns
ankommen und darauf, ob dem Zeichner volle Unabhängig-
keit im rein Künstlerischen gewährleistet wird. H. Ehl

Personal-Nachrichten

German Bestelmeyer gestorben

Am 30. Juni starb in München der Architekt German Bestel-
meyer, Direktor der Akademie der Bildenden Künste und
Professor an der Technischen Hochschule. Bestelmeyer, in
Nürnberg am 8. Juni 1874 geboren, erhielt seine Ausbildung
an der Münchner Technischen Hochschule. Sein Name wurde

aligemein bekannt durch den Erweiterungsbau der Münch-
ner Universität 1906 bis 1910. Hier traten schon alle seine
künstlerischen Anlagen hervor in der großstädtischen Schau-
wirkung, die gedämpft wird durch das Heimatliche, in der An-
passung an die städtebauliche Umgebung, im Sinn für funk-

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