Karl Walther. Thomaskirche in Leipzig
Der Maler Karl Walther. Von Herbert Griebitzsch
In dem aus Leipzig stammenden Karl Waith er. der
seit Beginn des Jahres 1941 in München arbeitet,
kommt ein Vertreter der jüngeren Generation zu
Worte, der einer betont eigenen Kunstweise nach-
geht. Die oft außerordentlich großformatigen Bilder,
seien es Landschaften. Bildnisse oder auch Figuren-
szenen, bezeugen betontes Eingehen auf das „Sich-
tige". Hier im Optischen liegt der Angelpunkt dieser
Kunst, die den altholländischen Maler Franz Hals
als ihren großen klassischen Vorfahren betrachtet.
Der locker-freie Pinselstrich wie die unmittelbare
Lebendigkeit in der Gegenstandswahl, die diesen
Holländer in seiner Zeit besonders charakterisieren,
macht für Karl Walther das große Vorbild aus.
In ähnlicher Weise kennt W alther ein einfaches, selbst-
verständliches Eingehen auf die unmittelbare Er-
scheinung. Vor allem bezeugen die Arbeiten ein
Malerauge, das selten empfindlich für die Feinheit
in farbiger Hinsicht.
Verstehen wir unter Malen eine Dialektik der Pin-
selführung, so wird Walther dem selten stark gerecht.
Mit sicherem Blick umfaßt der Künstler seine Gegen-
standswelten und was an malerischem Beiz möglich.
Jedes Eingehen auf die Nuance bedingt eine freibe-
wegliche Malerei, deren lose und lockere Art den-
noch nicht Selbstzweck bleibt, sondern Deutung und
Gestaltung erbringt, im Sinne dieses selten stark sich-
tigen Erlebens.
Alles, was optisch ansprechend und eindrucksvoll,
wird diesem Maler künstlerische Aufgabe. Sind frü-
here Arbeiten in der Farbgestaltung kontrastreich
und von einer gewissen hellen Tonigkeit, so zeigen
neuere und neueste W erke statt jugendlichen Schwel-
gens eine strenge Gebundenheit und größere innere
Einheit. Stehen am Anfang Bilder der Leipziger Land-
schaft und kehren diese immer wieder, als der stän-
dige WTohnsitz des Künstlers, so finden wir weiterhin
Niederschläge einer starken Beisefrendigkeit. Da sind
132
Der Maler Karl Walther. Von Herbert Griebitzsch
In dem aus Leipzig stammenden Karl Waith er. der
seit Beginn des Jahres 1941 in München arbeitet,
kommt ein Vertreter der jüngeren Generation zu
Worte, der einer betont eigenen Kunstweise nach-
geht. Die oft außerordentlich großformatigen Bilder,
seien es Landschaften. Bildnisse oder auch Figuren-
szenen, bezeugen betontes Eingehen auf das „Sich-
tige". Hier im Optischen liegt der Angelpunkt dieser
Kunst, die den altholländischen Maler Franz Hals
als ihren großen klassischen Vorfahren betrachtet.
Der locker-freie Pinselstrich wie die unmittelbare
Lebendigkeit in der Gegenstandswahl, die diesen
Holländer in seiner Zeit besonders charakterisieren,
macht für Karl Walther das große Vorbild aus.
In ähnlicher Weise kennt W alther ein einfaches, selbst-
verständliches Eingehen auf die unmittelbare Er-
scheinung. Vor allem bezeugen die Arbeiten ein
Malerauge, das selten empfindlich für die Feinheit
in farbiger Hinsicht.
Verstehen wir unter Malen eine Dialektik der Pin-
selführung, so wird Walther dem selten stark gerecht.
Mit sicherem Blick umfaßt der Künstler seine Gegen-
standswelten und was an malerischem Beiz möglich.
Jedes Eingehen auf die Nuance bedingt eine freibe-
wegliche Malerei, deren lose und lockere Art den-
noch nicht Selbstzweck bleibt, sondern Deutung und
Gestaltung erbringt, im Sinne dieses selten stark sich-
tigen Erlebens.
Alles, was optisch ansprechend und eindrucksvoll,
wird diesem Maler künstlerische Aufgabe. Sind frü-
here Arbeiten in der Farbgestaltung kontrastreich
und von einer gewissen hellen Tonigkeit, so zeigen
neuere und neueste W erke statt jugendlichen Schwel-
gens eine strenge Gebundenheit und größere innere
Einheit. Stehen am Anfang Bilder der Leipziger Land-
schaft und kehren diese immer wieder, als der stän-
dige WTohnsitz des Künstlers, so finden wir weiterhin
Niederschläge einer starken Beisefrendigkeit. Da sind
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