Hermann Urban, Stille Bucht (Harzmalerei)
Große Deutsche Kunstausstellung Mönchen 1941
Aus der Großen Deutschen Kunstausstellung München 1941*)
Die Landschaft. Von Kurt Pfister
Seit den Tagen des ausgehenden Mittelalters ist die
Landschaftsmalerei ein Hauptanliegen der deutschen
Kunst, und die Gegenwart hat sich mit einem groß-
artigen Erbe auseinanderzusetzen, das von Konrad
Witz und Dürer über Elsheimer und die Romantik
bis zu Hans Thoma, Trübner und Slevogt seine Viel-
gestalt ausbreitet.
Die Ausstellung im „Haus der Deutschen Kunst"
geht mit so zahlreichen Arbeiten auf dieses Thema
ein, daß nur einzelne Beispiele angeführt werden
können, um die sich hier in vielen charakteristischen
Äußerungen prägende grundsätzliche Haltung zu
kennzeichnen.
Ansichten aller deutschen Gaue sind in diesen Sälen
vereinigt, und man gedenkt wohl gelegentlich der
Tagebuchnotiz Ludwig Richters vom Jahre 1850:
„Das Bedeutsame ist überhaupt Aufgabe der höhe-
ren Malerei und mußte es auch in der Landschafts-
malerei sein. Denn sonst bleibt ihr nichts übrig als
die gemeine Nachahmung des W irklichen und in
Überwindung technischer Schwierigkeiten bestände
ihr Verdienst.'"
Richters Wort deckt sich unmißverständlich mit
einer sehr nachdenklichen. Aufgaben und Probleme
der Landschaftsmalerei treffend kennzeichnenden
Äußerung, die Baidur von Schirach in diesen Tagen
getan hat. Reichsleiter Schirach wendet sich gegen
*) Wir verweisen auf die vorausgegangenen Aufsatze über die Aus-
stellung im September-, Oktober- und jSovemberheft. Eine weitere
Veröffentlichung folgt.
55
Große Deutsche Kunstausstellung Mönchen 1941
Aus der Großen Deutschen Kunstausstellung München 1941*)
Die Landschaft. Von Kurt Pfister
Seit den Tagen des ausgehenden Mittelalters ist die
Landschaftsmalerei ein Hauptanliegen der deutschen
Kunst, und die Gegenwart hat sich mit einem groß-
artigen Erbe auseinanderzusetzen, das von Konrad
Witz und Dürer über Elsheimer und die Romantik
bis zu Hans Thoma, Trübner und Slevogt seine Viel-
gestalt ausbreitet.
Die Ausstellung im „Haus der Deutschen Kunst"
geht mit so zahlreichen Arbeiten auf dieses Thema
ein, daß nur einzelne Beispiele angeführt werden
können, um die sich hier in vielen charakteristischen
Äußerungen prägende grundsätzliche Haltung zu
kennzeichnen.
Ansichten aller deutschen Gaue sind in diesen Sälen
vereinigt, und man gedenkt wohl gelegentlich der
Tagebuchnotiz Ludwig Richters vom Jahre 1850:
„Das Bedeutsame ist überhaupt Aufgabe der höhe-
ren Malerei und mußte es auch in der Landschafts-
malerei sein. Denn sonst bleibt ihr nichts übrig als
die gemeine Nachahmung des W irklichen und in
Überwindung technischer Schwierigkeiten bestände
ihr Verdienst.'"
Richters Wort deckt sich unmißverständlich mit
einer sehr nachdenklichen. Aufgaben und Probleme
der Landschaftsmalerei treffend kennzeichnenden
Äußerung, die Baidur von Schirach in diesen Tagen
getan hat. Reichsleiter Schirach wendet sich gegen
*) Wir verweisen auf die vorausgegangenen Aufsatze über die Aus-
stellung im September-, Oktober- und jSovemberheft. Eine weitere
Veröffentlichung folgt.
55