Foto Jaeger er Goergen, München
Eduard Thöny
Mein Sohn Christian
Große Deutsche Kunstausstellung
München 1941
bar zur Wirkung gebracht werden können. Dem
Wunsche nach einem Bildnis für die Familie oder
einen engern Kreis und Raum wird der Maler besser
entsprechen, weil seine Mittel dem alltäglichen Leben
angepaßt sind. Die Plastik erhöht die Erscheinung
des Menschen und eignet sich daher für die reprä-
sentative Darstellung des Menschen. Eigenartig ist.
daß die Bildnisse, auch wo persönliche Beziehungen
oder ein allgemeines Interesse gar nicht in Frage
stehen, immer anziehend wirken, weil die Teilnahme
der Menschen für sich selber in jedem Antlitz nach
dem Schicksalhaften jeder einzelnen Existenz fragt.
Zuletzt sondert sich der Mensch in zahllose unver-
kennbare Individualitäten, die aber in jeder Zeit an
einen andern Typus gebunden erscheinen. Im Alltag
ist dieses Typische schwer zu erkennen, aber die
Künstler sehen die allgemeinen Züge ebenso deutlich
wie die individuellen und lassen sie durch ihre Ab-
straktion im Bildnis hervortreten. Oft schaffen die
Künstler durch ihre Porträts den Typus einer Zeit.
Es gibt Gesichter, die bisweilen an eine vergangene
Zeit erinnern und solche, in denen sich ein ganzes
gegenwärtiges Geschlecht erkennen kann. Darüber
lassen sich in jeder Ausstellung die aufschlußreich-
sten Beobachtungen machen.
Im „Haus der Deutschen Kunst" sind die Bildnisse
auch in diesem Jahre wieder in großer Zahl vertre-
ten, und neben dem Führer sind viele Persönlichkei-
ten der Partei, der Wehrmacht, des Kulturlebens und
der Wirtschaft in Büsten und gemalten Porträts dar-
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Eduard Thöny
Mein Sohn Christian
Große Deutsche Kunstausstellung
München 1941
bar zur Wirkung gebracht werden können. Dem
Wunsche nach einem Bildnis für die Familie oder
einen engern Kreis und Raum wird der Maler besser
entsprechen, weil seine Mittel dem alltäglichen Leben
angepaßt sind. Die Plastik erhöht die Erscheinung
des Menschen und eignet sich daher für die reprä-
sentative Darstellung des Menschen. Eigenartig ist.
daß die Bildnisse, auch wo persönliche Beziehungen
oder ein allgemeines Interesse gar nicht in Frage
stehen, immer anziehend wirken, weil die Teilnahme
der Menschen für sich selber in jedem Antlitz nach
dem Schicksalhaften jeder einzelnen Existenz fragt.
Zuletzt sondert sich der Mensch in zahllose unver-
kennbare Individualitäten, die aber in jeder Zeit an
einen andern Typus gebunden erscheinen. Im Alltag
ist dieses Typische schwer zu erkennen, aber die
Künstler sehen die allgemeinen Züge ebenso deutlich
wie die individuellen und lassen sie durch ihre Ab-
straktion im Bildnis hervortreten. Oft schaffen die
Künstler durch ihre Porträts den Typus einer Zeit.
Es gibt Gesichter, die bisweilen an eine vergangene
Zeit erinnern und solche, in denen sich ein ganzes
gegenwärtiges Geschlecht erkennen kann. Darüber
lassen sich in jeder Ausstellung die aufschlußreich-
sten Beobachtungen machen.
Im „Haus der Deutschen Kunst" sind die Bildnisse
auch in diesem Jahre wieder in großer Zahl vertre-
ten, und neben dem Führer sind viele Persönlichkei-
ten der Partei, der Wehrmacht, des Kulturlebens und
der Wirtschaft in Büsten und gemalten Porträts dar-
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